SGS übernimmt 70% an Siga Ingenería y Consultoria in Chile
SGS-CEO Frankie Ng. (Foto: SGS)
Genf – Der Warenprüfkonzern SGS setzt seinen Akquisitionskurs fort und erwirbt einen Anteil von 70% an der chilenischen Siga Ingenería y Consultoria S.A. Siga ist im Bereich Projektmanagement, technische Inspektion und Engineering-Beratung tätig. Zum Kaufpreis werden keine Angaben gemacht.
Die 1996 gegründete und sich in privater Hand befindende Siga erzielte im vergangenen Jahr mit 1’100 Beschäftigten einen Umsatz von rund 43 Mio CHF, teilte SGS am Mittwoch mit. Die Gesellschaft sei vornehmlich in Chile, aber auch in Peru und Kolumbien aktiv und betreue 200 Kunden.
«Der Erwerb des Anteils an Siga erlaubt es SGS in den dort wachsenden Markt für Infrastruktur, technische Inspektion und Bau-Beratung einzusteigen», sagte SGS-CEO Frankie Ng in der Mitteilung. Die Akquisition verstärke in Kombination mit der vor kurzem erworbenen kolumbianischen ETSA und der brasilianischen Enger die Position von SGS in Lateinamerika klar.
Über 110 Mio Franken im Bereich M&A ausgegeben
Im laufenden Jahr hat SGS bereits zwei kleinere Firmen in Brasilien, zwei in Australien und je eine in Frankreich, Grossbritannien, USA und China zugekauft. Diese Übernahme sei die viertgrösste der vergangenen zehn Jahre für SGS, heisst es in einem Kommentar der Bank Vontobel. SGS dürfte laut Schätzungen von Vontobel seit Jahresbeginn mehr als 110 Mio CHF im Bereich M&A ausgegeben haben.
Vontobel vermutet, dass Siga verwässernd auf die Gruppenmarge wirken werde, begrüsst aber den Kauf grundsätzlich. Dieser sei eine einzigartige Gelegenheit, das Geschäft in der Industrie zu «hebeln» und die Präsenz in Lateinamerika auszuweiten. Vontobel bleibt wegen des tiefen Ölpreises, der rückläufigen Bergbauaktivitäten sowie dem unsicheren asiatischen Wirtschaftsumfeld bezüglich der SGS-Aktie aber vorsichtig. Das «Hold»-Rating wird bestätigt bei einem Kursziel von 1’950 CHF. (awp/mc/pg)