CH-Schluss: SMI gibt 0,69% auf 8323,48 Punkte ab

CH-Schluss: SMI gibt 0,69% auf 8323,48 Punkte ab

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag seine Talfahrt fortgesetzt. Die Kursverluste sind am Berichtstag jedoch moderater ausgefallen als noch am Vortag. In einem volatilen, nach wie vor von Konjunktursorgen geprägten Börsenumfeld verteidigte der Leitindex SMI somit die Marke von 8’300 Punkten. Unterstützung erhielt der Index von Finanzaktien und einigen Zyklikern. Die Abgaben in den Index-Schwergewichten wogen am Ende indes zu schwer.

Die Anleger sorgten sich weiterhin vor einer weltweiten Konjunkturabschwächung verbunden mit fallenden Unternehmensgewinnen, hiess es am Markt. Vor diesem Hintergrund bleibe auch die Volatilität hoch und so ist es während des Handels zu zum Teil grösseren Schwankungen im SMI gekommen. Zusätzliches Öl hätten am Dienstag die Unsicherheiten um die grosskapitalisierten Werte Glencore und Volkswagen ins Feuer gegossen, meinten Händler. Und mit den durchwachsen ausgefallenen Konjunkturdaten aus den USA hellte sich die Stimmung an den Börsen ebenfalls nicht auf.

Am Ende büsste der Swiss Market Index (SMI) 0,69% auf 8’323,48 Punkte ein nachdem er kurz nach Eröffnung gar bis auf das Tagestief bei 8’245 Stellen abgerutscht war. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,50% auf 1’220,07 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,72% auf 8’496,71 Zähler. Von den 30 Blue Chips standen zu Börsenschluss zwanzig im Minus, neun im Plus und mit Kühne+Nagel schloss ein Titel unverändert.

Börsenrelevante News hat es zu den Schweizer Blue Chips-Unternehmen am Dienstag kaum gegeben. Vielmehr war der Handel von den stark korrigierenden Schwergewichte Novartis (-1,6%) und Nestlé (-1,0%) geprägt.

Roche (-0,5%) konnten sich dem Abgabedruck gegen Handelsende hin etwas entziehen, nachdem die Genussscheine bereits am Montag die einzigen Gewinner im SMI/SLI waren. Neue Daten zum klinischen Nutzen des Roche-Medikaments Esbriet bei der fortgesetzten Langzeitbehandlung von Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose (IPF) dürften den Papieren jedoch kaum Unterstützung geliefert haben.

Die mit Abstand grössten Verluste mussten Aryzta (-7,6%) hinnehmen, welche gegen Börsenende hin auf neue Jahrestiefststände gefallen sind. Am Tag nach der Vorlage der Jahreszahlen hagelte es tiefere Gewinnschätzungen von Analysten. Der Backwarenhersteller müsse das Vertrauen der Investoren zunächst wieder gewinnen, nachdem die Gesellschaft zwei Gewinnwarnungen abgegeben habe, lautete etwa ein Kommentar.

Weiter standen auch Galenica (-5,4%), Actelion (-2,3%) oder Lonza (-1,9%) klar im Minus. Die Aktien dieser Unternehmen gehören jedoch im Jahresverlauf immer noch zu den wenigen Gewinnern unter den SMI/SLI-Titeln. Im Versicherungssektor büssten Swiss Re 1,0% und Zurich Insurance 0,9% deutlich an Wert ein. Dies obwohl der Zurich-CEO Martin Senn in einem Referat versprach, das überschüssige Kapital für Zukäufe oder allenfalls zur Rückzahlung an die Aktionäre einzusetzen.

Auf der Gewinnerseite standen am Dienstag Julius Bär (+0,5%) und Credit Suisse (+0,4%) während sich UBS (-0,1%) knapp nicht im Plus halten konnten. Starke Avancen verzeichneten derweil LafargeHolcim (+2,2%) oder ABB (+0,8%). Die schwedische Beteiligungsgesellschaft Cevian Capital drückt bei ABB aufs Gaspedal und fordert rasche Fortschritte beim Technologiekonzern.

Am breiten Markt gaben Sulzer um 1,7% auf 86,74 CHF nach. Die ZKB hatte die Einstufung für die Titel auf «Untergewichten» von «Marktgewichten» gesenkt. Der zuständige Analyst rät, das Pflichtangebot der Renova-Tochter Tiwel von 99,20 CHF je Sulzer-Aktie anzunehmen.

Starke Abgaben waren etwa bei den weniger beachteten Alpha Petrovision (-33%), Leonteq (-8,0%) oder Evolva (-6,7%) zu sehen. Dagegen kletterten Zwahlen&Mayr um 37% oder die zuletzt arg gebeutelten Lastminute.com um 8,4% in die Höhe. Vorbörslich hatte zudem das Waadtländer Medizinaltechnik-Unternehmens Symetis den Börsengang aufgrund des ungünstigen Börsenumfelds bis auf Weiteres verschoben. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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