Grossbanken trotzen Milliardenstrafen und Minizinsen
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Frankfurt am Main – Die grössten Banken in Europa und den USA haben im ersten Halbjahr 2015 einen kräftigen Gewinnsprung hingelegt – trotz anhaltender Belastungen durch Milliardenstrafen und Minizinsen. Das Beratungsunternehmen EY (Ernst & Young) erklärte das am Montag mit der guten Konjunkturentwicklung und dem Boom an den Börsen.
Die nach Bilanzsumme zehn grössten Geldinstitute der USA verdienten unter dem Strich umgerechnet 59 Milliarden Euro und damit fast die Hälfte (47 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. Bei den zehn grössten Banken Europas gab es einen Gewinnsprung um 73 Prozent auf insgesamt 29 Milliarden Euro.
12,7 Mrd Dollar an Bussen
Zugute kam den Instituten, dass Strafen – etwa für krumme Immobiliendeals oder Zinsmanipulationen (Libor) – mit 12,7 Milliarden Euro deutlich kleinere Löcher in die Bilanzen rissen als noch vor Jahresfrist (18,9 Mrd Euro).
Tiefe Zinsen als grosse Herausforderung
Das Zinstief indes bleibt eine der grossen Herausforderungen für die Branche. «Bei vielen Banken erwirtschaftet das Zinsgeschäft kaum noch oder gar keine Gewinne mehr», stellte EY-Bankenexperte Dirk Müller-Tronnier fest. «Im aktuellen Niedrigzinsumfeld führt eine höhere Profitabilität in erster Linie über Kostensenkungen. Entsprechend hoch bleibt der Druck: Ehrgeizige Sparprogramme werden auch in den kommenden Jahren an der Tagesordnung bleiben.» (awp/mc/pg)