EU-Schluss: ESTX50 zieht um 1,01% auf 3207,60 Punkte an

EU-Schluss: ESTX50 zieht um 1,01% auf 3207,60 Punkte an

London – Europas Aktienmärkte haben nach drei Verlusttagen in Folge den Vorwärtsgang wiedergefunden. Dank der freundlichen Wall Street drehten die Indizes am Dienstag nach einem verhaltenen Start teils deutlich ins Plus. In den USA hatten eher enttäuschende Konjunkturdaten darauf hingedeutet, dass die US-Notenbank am Donnerstag den Leitzins vielleicht doch nicht anhebt. Bei weiter niedrigen Zinsen würden Aktien gegenüber festverzinslichen Anlagen attraktiv bleiben.

Der EuroStoxx 50 zog um 1,01 Prozent auf 3207,60 Punkte an. Für den CAC 40 in Paris ging es um 1,13 Prozent auf 4569,37 Punkte nach oben. Der Londoner FTSE 100 rückte um 0,87 Prozent auf 6137,60 Punkte vor.

Im August hatte der Einzelhandelsumsatz in den USA etwas weniger stark zugelegt als von Bankvolkswirten prognostiziert. Zudem blieb die Stimmung in der Industrie des US-Bundesstaats New York im September schlecht, wie der ebenfalls weniger stark als erwartet gestiegene Empire-State-Index zeigte. Auch die harten Zahlen zu dieser Branche passten ins Bild: Die US-amerikanische Industrieproduktion war im August nach einem starken Vormonat deutlicher geschrumpft als erwartet.

Vor diesem Hintergrund nehme die Wahrscheinlichkeit sicherlich nicht zu, dass die US-Notenbank am Donnerstag eine Erhöhung der Leitzinsen beschliessen werden, schrieb Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba.

Im europäischen Branchenvergleich hatten Autotitel dank guter Absatzzahlen die Nase weit vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 1,43 Prozent. Über dem europäischen Markt scheint weiter die Sonne: Selbst im traditionell schwachen Sommermonat August wurden erneut mehr Autos abgesetzt als im Vorjahreszeitraum, wie der Branchenverband Acea zum Start der Weltleitmesse IAA mitteilte.

Spitzenreiter in der Branchenübersicht war der Index der Öl- und Gasunternehmen mit plus 1,84 Prozent. Die Konzerne profitierten damit vom wieder gestiegenen Ölpreis. Weiterhin lastet zwar laut Händlern das weltweite Überangebot an Rohöl auf den Rohölpreisen. Allerdings gehe das Überangebot langsam zurück und es gebe die Chance, dass sich die Preise zumindest stabilisierten.

Beim Lebensmittelkonzern Nestlé sorgte eine Kaufempfehlung der japanischen Bank Nomura für Kursgewinne von knapp 2 Prozent im Auswahlindex Stoxx Europe 50. Die Aktien von Philips aber büssten anfängliche Gewinne ein und fielen am Ende als einer der wenigen Verlierer im EuroStoxx um rund 1 Prozent. Der mitten in der Aufspaltung steckende Elektrokonzern rechnet im kommenden Jahr auch wegen steigender wirtschaftlicher Risiken nur mit einem moderaten Umsatzplus. (awp/mc/upd/ps)

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