Schweizer Banken 2014 mit mehr Gewinn und Vermögen
Bankenzentrum am Zürcher Paradeplatz.
Zürich – Die Schweizer Banken haben im anspruchsvollen Jahr 2014 insgesamt ihre Gewinne gesteigert. Einige Banken mussten aber die Segel streichen und der Personalbestand verringerte sich. Im laufenden Jahr erschwert die Aufhebung des Euro-Mindestkurses die Geschäftstätigkeit. Die Banken rechnen dennoch für das zweite Halbjahr mit einer gleichbleibenden oder leicht positiven Beschäftigungsentwicklung.
Das Jahr 2014 habe die Banken in der Schweiz vor zahlreiche Herausforderungen gestellt, was sich auf der Kostenseite und in den Margen niedergeschlagen habe, heisst es im heute veröffentlichten Bankenbarometer der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg). Dennoch stieg der aggregierte Geschäftserfolg um 1,2% auf 61,5 Mrd CHF und der aggregierte Jahresgewinn um 19,3% auf 14,2 Mrd. 246 der insgesamt 275 Banken in der Schweiz erzielten einen Jahresgewinn.
Gleichzeitig vervielfachten sich die Verluste der unprofitablen Institute auf 6,8 Mrd CHF. Die Höhe der Jahresgewinne und -verluste sei massgeblich durch die Grossbanken sowie die Bankengruppe der ausländisch beherrschten Banken geprägt gewesen, schreibt die Bankiervereinigung.
Starke Zuflüsse aus Schwellenländern
Per Ende 2014 verwalteten die Institute Vermögen im Umfang von 6’656 Mrd CHF, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 518 Mrd entspricht. Der Anstieg resultiert gemäss Mitteilung aus einer Zunahme der Wertschriftenbestände, der Verpflichtungen gegenüber Kunden in Spar- und Anlageform und der Termineinlagen.
Die Banken profitierten ausserdem von Zuflüssen aus Schwellenländern und den Transitionsländern Europas. Dieser Zustrom konnte den Vermögensrückgang aus Westeuropa auf Grund von Steuerbegleichungen mehr als kompensieren.
Der Anteil an ausländischen verwalteten Vermögen liegt ungebrochen bei leicht über 50%. Der Schweizer Bankensektor bleibt mit einem Anteil von 26% Weltmarktführer in der grenzüberschreitenden Vermögensverwaltung.
Der Konsolidierungsprozess hat sich 2014 fortgesetzt. Ende 2014 waren 275 Institute in der Schweiz tätig, acht weniger als im Jahr davor. Gründe für diesen Rückgang waren fünf Entlassungen aus dem Bankenstatus, zwei Liquidationen, zwei Übernahmen durch andere Banken sowie eine Neuaufnahme.
Personalrückgang im ersten Halbjahr 2015
Der inländische Personalbestand nahm um 1,6% auf 104’053 Mitarbeitende ab. Die Arbeitslosenquote im Schweizer Bankensektor lag mit durchschnittlich 2,5% aber deutlich unter der Quote der Gesamtwirtschaft (3,2%).
Die jährlich von der SBVg durchgeführte Umfrage zur Personalentwicklung zeigt für das erste Halbjahr 2015 einen weiteren leichten Rückgang der Beschäftigung in der Schweiz (-0,3 %). Für das zweite Halbjahr 2015 weise die Umfrage auf einen gleichbleibenden Personalbestand hin, schreibt die Bankiervereinigung. Diese Einschätzung teilen 69,8% der Umfrageteilnehmer. 19,1% erwarten eine Zunahme und 11,1% eine Abnahme ihres Personals. (awp/mc/ps)