US-Schluss: Dow büsst 2,84% auf 16’058,35 Punkte ein

US-Schluss: Dow büsst 2,84% auf 16’058,35 Punkte ein

New York – Dem schwächsten Monat seit mehr als fünf Jahren ist am Dienstag im Dow Jones Industrial ein weiterer Kursrutsch gefolgt. Belastet von globalen Wachstumssorgen ging der US-Leitindex am ersten Handelstag im September um 2,84 Prozent auf 16’058,35 Punkte in die Knie. Bereits im August hatte er mit 6,57 Prozent die schwächste Monatsbilanz seit Mai 2010 hinnehmen müssen.

Die Stimmung in der US-Industrie hatte sich im Juli überraschend deutlich auf den tiefsten Stand seit Mai 2013 eingetrübt. Auch die Laune in der chinesischen Wirtschaft ist so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. Frühindikatoren zeigten ein stärker gebremstes Wachstum. Aktuelle Daten aus den Unternehmen in der Eurozone enttäuschten ebenfalls. Hinzu kommt die anhaltende Unsicherheit um eine mögliche Zinswende in den USA.

Der marktbreite S&P-500-Index verlor am Dienstag 2,96 Prozent auf 1913,85 Punkte und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 3,09 Prozent auf 4142,63 Punkte. Die Tiefs nach dem Börsencrash der Vorwoche kommen nach der zwischenzeitlichen Erholungsrally wieder in Sichtweite.

Gewinner waren am Dienstag absolute Mangelware. Selbst im S&P 500 mit seinen 500 Werten konnten nur zwei Papiere zulegen. Besonders gefragt waren die Aktien von American Airlines – sie stiegen an der Indexspitze um 0,56 Prozent. Börsianer begründeten dies mit einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank. Durch den anhaltenden Verfall der Energiepreise steige das Gewinnpotenzial einiger Fluggesellschaften, heisse es.

Im Dow rutschten ExxonMobil am Indexende um 4,20 Prozent ab. Schlechte Konjunkturdaten aus China hatten die Ölpreise am Dienstag einen grossen Teil ihrer starken Vortageserholung gekostet.

Noch etwas schwächer waren Aktien von Apple mit minus 4,47 Prozent. Dem Konzern macht die Konkurrenz zunehmend zu schaffen. Samsung veröffentlichte überraschend vor dem Start der IFA in Berlin erste Details zu seiner neuen Smartwatch. Die neue Computer-Uhr Gear S2 soll voraussichtlich ab Oktober in zwei Varianten auf den Markt kommen. Ausserdem will Google Computer-Uhren mit seinem Betriebssystem Android Wear künftig auch an iPhone-Nutzer verkaufen. Google sanken um 3,31 Prozent.

Apple seinerseits hatte am Montagabend über eine Zusammenarbeit mit dem Netzwerk-Ausrüster Cisco informiert, um mehr iPhones und iPads in Unternehmen zu bringen. Cisco ist stark bei Technik für Unternehmensnetze und Software für Telekonferenzen. Für Apple ist dies bereits die zweite Partnerschaft dieser Art: Vor rund einem Jahr hatte sich der Konzern mit dem einstigen Rivalen IBM zusammengetan, um Apps für Unternehmen zu entwickeln. Cisco verloren 2,94 Prozent.

Die Yahoo-Aktien gaben 1,99 Prozent ab. Vorstandschefin Marissa Mayer (40) hatte bekanntgegeben, dass sie eineiige Zwillinge erwartet. Der voraussichtliche Geburtstermin der Mädchen ist Dezember. Sofern die Schwangerschaft ohne Komplikationen verläuft und da der Umbau des Internet-Konzerns in einer wichtigen Phase ist, will sie weitgehend durcharbeiten.

Der Eurokurs schaffte es im US-Handel wieder über die Marke von 1,13 US-Dollar und lag zuletzt leicht darüber. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,1236 (Montag: 1,1215) Dollar festgesetzt. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 13/32 Punkte auf 98 14/32 Punkte und rentierten mit 2,17 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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