Zur Rose Group: Anspruchsvolles erstes Halbjahr 2015
Walter Oberhänsli, CEO Zur Rose AG. (Foto: zvg)
Frauenfeld – Die Zur Rose-Gruppe erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2015 einen Umsatz von CHF 412 Mio. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) wurde durch Sondereffekte, insbesondere den Poststreik in Deutschland, beeinflusst und beläuft sich auf CHF 5.0 Mio. Aufgrund nicht cashwirksamer Währungseffekte auf Bilanzpositionen resultiert ein Halbjahresverlust von CHF 2.0 Mio. Währungsbereinigt liegt das Unternehmensergebnis auf dem Niveau der Vorjahresperiode (CHF 0.1 Mio.). Für das Gesamtjahr 2015 rechnet die Unternehmensleitung mit einem zwar unter dem Vorjahr liegenden, aber insgesamt soliden Ergebnis.
Im ersten Halbjahr 2015 erzielte die Zur Rose-Gruppe einen Umsatz von CHF 412 Mio. (Vorjahr: CHF 457.6 Mio.). Das Minus von 10 Prozent ist insbesondere auf den Umrechnungseffekt des schwachen Euros zurückzuführen; in Lokalwährungen lag der Umsatz knapp 4 Prozent unter der Vorjahresperiode. Die Beeinträchtigung der Umsatzentwicklung gründet einerseits auf dem Verzicht auf das margenschwache Grosshandelsgeschäft von DocMorris, andererseits auf dem landesweiten Poststreik in Deutschland, der dem Versandhandel im Juni und Juli stark zusetzte. In den Kerngeschäftsfeldern, dem Medikamentenversand an Privatkunden und der Belieferung der selbstdispensierenden Ärzte in der Schweiz, konnte hingegen ein über der Marktentwicklung liegendes erfreuliches Wachstum von 2 Prozent generiert werden.
Aufgrund der Kosten des Umzugs in das neue Logistikgebäude von DocMorris im niederländischen Heerlen, der hohen Anlaufkosten des neues Betriebs sowie der merklichen Umsatzeinbussen als Folge des Poststreiks in Deutschland reduzierte sich der operative Betriebsgewinn (EBITDA) der Gruppe um 28.1 Prozent auf CHF 5.0 Mio. (Vorjahresperiode CHF 7.0 Mio.). Durch den Währungseffekt als Folge von unrealisierten Bewertungsdifferenzen auf Bilanzpositionen in Euro beträgt das Unternehmensergebnis für das erste Halbjahr minus CHF 2 Mio. Ohne Wechselkursveränderung hätte sich das Ergebnis auf Höhe der Vorjahresperiode (CHF 0.1 Mio.) bewegt. Die Abschwächung des Euros gegenüber dem Schweizer Franken hat indes keinen negativen Einfluss auf die operativen Margen, da Kosten und Umsatz der Gesellschaften der Zur Rose-Gruppe in derselben Währung anfallen.
Zur Rose: Wachstumstreiber Specialty Care und OTC
Im als Marke «Zur Rose» geführten, länderübergreifenden Geschäftsbereich zahlte sich im ersten Halbjahr 2015 die hohe Kundenorientierung weiter aus: Im Ärztegeschäft konnten neue Kunden, Ärztehäuser wie Gruppenpraxen, gewonnen werden. Zur Rose baute damit ihre Marktführerschaft als Ärztegrossistin gegenüber der Vorjahresperiode weiter aus. Auch der Medikamentenversand für Privatkunden entwickelte sich erfreulich. Treiber dieses Erfolgs waren insbesondere das stark wachsende Specialty Care-Geschäft, aber auch der Versand von rezeptfreien Medikamenten und Gesundheitsprodukten (OTC). Eine aktive Betreuung der Schlüsselkunden und der Ausbau des Medikamentenportfolios stärkten das Specialty Care-Geschäft, dessen Umsatz sich im ersten Halbjahr verdreifachte. Im OTC-Geschäft förderte der Ausbau von Onlinemassnahmen die Bestellungen und damit den Neukundenzuwachs deutlich.
DocMorris baut Marktführerschaft im digitalen Gesundheitsmarkt weiter aus
Das Onlinegeschäft mit rezeptfreien Medikamenten von DocMorris gewann 2015 weiter an Bedeutung. Die Verkäufe erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um über 25 Prozent. Ein attraktives Produktportfolio, eine hohe Servicequalität und ein ausgesprochen gutes Preis-Leistungs-Verhältnis trugen zur hohen Nachfrage bei. Nach dem Ende 2014 eingeführten LiveBerater brachte DocMorris im Mai 2015 mit der Mobile Pharmacy App eine weitere Innovation im Bereich der digitalen Services auf den Markt. Das Unternehmen vollzieht damit Schritt für Schritt den Wandel vom reinen Arzneimittelhändler zum digitalen Gesundheitsberater. Im Juni 2015 bezog DocMorris am neuen Firmenstandort im niederländischen Heerlen das kürzlich fertiggestellte Versandzentrum. Die hochmoderne Logistik ermöglicht Prozessoptimierungen und Produktivitätsfortschritte, die – nach einer anspruchsvollen Startphase – zu deutlichen Kosteneinsparungen und Effizienzverbesserungen führen werden.
Closing der Übernahme BlueCare vollzogen
Zur Rose Group hat das Closing im Rahmen der Übernahme der Mehrheitsbeteiligung (75 Prozent) an BlueCare im Juli 2015 vollzogen. BlueCare ist der marktführende Anbieter von vernetzenden Systemen im Schweizer Gesundheitswesen. Mit der Übernahme erweiterte die Zur Rose-Gruppe das Geschäftsfeld in Richtung eines Gesundheitsdienstleisters. BlueCare wurde 1997 gegründet und erzielte 2014 einen Umsatz von rund CHF 10 Mio. Kunden sind Ärzte, ambulante Leistungserbringer, Versicherungen, Spitäler und Institutionen. Das in Winterthur beheimatete Unternehmen gilt als Think-Tank und Treiber für Innovationen und unterstützt Arztpraxen in der Erhöhung ihrer Effizienz.
Ausblick
Trotz der kurzfristigen Umsatzeinbussen in Deutschland geht die Unternehmensleitung für das Gesamtjahr 2015 von einer stabilen Umsatzentwicklung in Lokalwährungen aus. Das zweite Halbjahr dürfte sich insbesondere hinsichtlich der Profitabilität besser entwickeln, sodass aus heutiger Sicht für das Gesamtjahr mit einem insgesamt soliden Ergebnis der Unternehmensgruppe gerechnet wird. (Zur Rose/mc/ps)
Aktienkurs Zur Rose Group AG