Ölpreise nach US-Lagerdaten auf Talfahrt
New York – Die Ölpreise haben ihre Talfahrt der vergangenen Wochen nach einem überraschenden Anstieg der US-Ölreserven wieder aufgenommen. Am Mittwochnachmittag fiel der Preis für US-Rohöl auf 41,18 US-Dollar je Barrel (159 Liter) und damit auf den tiefsten Stand seit März 2009. Zuletzt kostete ein Fass Öl der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Lieferung im September 41,33 Dollar und damit 1,29 Dollar weniger als am Vortag.
Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich auch beim Preis für Rohöl aus der Nordsee. Hier fiel die Notierung nach den US-Lagerdaten auf ein Sieben-Monatstief bei 47,74 Dollar. Zuletzt wurde für ein Fass Brent-Öl mit Lieferung im Oktober 47,81 Dollar bezahlt und damit 1,00 Dollar weniger als am Vortag.
US-Ölreserven deutlich angestiegen
Der entscheidende Impuls für den Handel am Ölmarkt erfolgte am Nachmittag mit der Veröffentlichung der US-Ölreserven. In der grössten Volkswirtschaft der Welt waren die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche überraschend um 2,6 Millionen auf 456,2 Millionen Barrel gestiegen. Volkswirte hatten hingegen einen Rückgang um 820 000 Barrel erwartet.
Überangebot auf dem Weltmarkt
Die Ölpreise befinden sich bereits seit Anfang Juli mehr oder weniger stark auf Talfahrt. Ursache ist ein zu hohes Angebot auf dem Weltmarkt. Vor allem die hohen Fördermengen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und die Schieferölproduktion in den USA sorgen für die Ölschwemme.
Der Preis für Opec-Rohöl ist zuletzt gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete am Mittwoch, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Dienstag bei 45,77 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gelegen habe. Das waren 19 Cent weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)