Frankenschock trifft Hotellerie weniger stark als befürchtet
(Foto: hotelleriesuisse)
Neuenburg – Die Schweizer Hotellerie verzeichnete im ersten Halbjahr 2015 insgesamt 17,0 Millionen Logiernächte. Dies bedeutet einen Rückgang um 0,6 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2014. Nach der Aufhebung des Mindestkurses des Frankens zum Euro war ein stärkerer Rückgang erwartet worden. Mit insgesamt 9,3 Millionen Logiernächten verzeichnete die ausländische Nachfrage eine Abnahme um 1,9 Prozent. Bei den inländischen Gästen wurden 7,7 Millionen Logiernächte und damit eine Zunahme von 0,9 Prozent registriert. Im Juni 2015 wurde mit 3,2 Millionen Logiernächten sogar ein Plus von 0,2 Prozent verbucht, wie das Bundesamt für Statistik errechnet hat.
Bei den Gästen aus dem europäischen Kontinent (ohne Schweiz) ging die Logiernächtezahl im ersten Halbjahr um 8 Prozent auf 522’000 Einheiten zurück. Deutschland verbuchte mit einem Minus von fast 200’000 Logiernächten oder -9,1% die deutlichste absolute Abnahme aller Herkunftsländer. Weitere Länder aus dem Euro-Raum wie Frankreich (-7,1%), Italien (-7,6%), die Niederlande (-9,4%) und Belgien (-8,5%) wiesen ebenfalls deutliche Rückgänge auf, was der Aufhebung des Mindestkurses des Frankens zum Euro durch die Nationalbank geschuldet sein dürfte. Des Weiteren verbuchte Russland eine Abnahme um 95’000 Einheiten oder fast 31 Prozent.
Deutlich mehr Gäste aus Übersee
Bei den Gästen aus Asien resultierte hingegen ein Zuwachs um 265’000 Logiernächte (+16,1%). China (ohne Hongkong) legte um 135’000 Logiernächte (+32,9%) zu und wies damit das stärkste absolute Wachstum aller Herkunftsländer auf. Es folgen Indien (+73’000/+26,7%), Thailand (+25’000/+35,0%) und die Republik Korea (+23’000/+20,2%). Demgegenüber verzeichneten die Golfstaaten ein Logiernächteminus von 14’000 (-5,9%) und Japan einen Rückgang um 13’000 Einheiten (-8,7%). Die Nachfrage aus dem amerikanischen Kontinent erhöhte sich um 70’000 Logiernächte (+6,7%). Mit 46’000 zusätzlichen Logiernächten (+6,3%) lieferten die Vereinigten Staaten die stärkste absolute Zunahme des Kontinents.
Logiernächterückgang in der Mehrheit der Tourismusregionen im ersten Halbjahr 2015
Neun der vierzehn Tourismusregionen wiesen im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 einen Logiernächterückgang auf. Graubünden verbuchte mit einem Minus von 117’000 Logiernächten (-4,4%) die deutlichste Abnahme in absoluten Zahlen. Demgegenüber verbuchte die Region Zürich eine Zunahme um 106’000 Einheiten (+4,3%).
Zunahme der inländischen Logiernächte im Juni
Im Juni 2015 verzeichnete die Hotellerie in der Schweiz insgesamt 3,2 Millionen Logiernächte, 0,2 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Die inländischen Gäste generierten 1,3 Millionen Logiernächte, was eine Zunahme von 0,8 Prozent bedeutet. Insgesamt 1,9 Millionen Logiernächte gingen auf das Konto der
ausländischen Gäste. Dies entspricht einem Rückgang von 0,3 Prozent. (BFS/mc/pg)