UBS Switzerland AG erzielt Q2-Gewinn von 512 Mio CHF
Lukas Gähwiler, CEO UBS Switzerland AG. (Foto: UBS)
Zürich – Nachdem die UBS am Vortag vorzeitig ihr Zweitquartals-Ergebnis bekannt gegeben hatte, veröffentlichte sie am Dienstag nun auch den entsprechenden Quartalsbericht (inklusive das erstmalige Ergebnis der neuen Schweiz-Tochter UBS Switzerland AG).
Diese hat im zweiten Quartal einen Reingewinn von 512 Mio CHF erzielt, wie es im Geschäftsbericht heisst. Die Gesamtbank hatte gestern einen Reingewinn von 1,21 Mrd CHF gemeldet; allerdings sind die Zahlen von UBS Switzerland gemäss dem Buchhaltungsstandard Swiss Gaap Fer berechnet und damit mit den Konzernzahlen, die nach IFRS berechnet werden, nicht vergleichbar, wie Finanzchef Tom Naratil am Montag bereits dazu sagte.
UBS Switzerland hat ausserdem bei Erträgen von insgesamt 2’173 Mio CHF und Ausgaben von 1’333 Mio CHF einen operativen Gewinn von 840 Mio CHF erzielt. Der Gewinn vor Steuern erreichte 566 Mio, somit hat die Bank 54 Mio CHF an Steuern bezahlt.
Vorsorge für mögliche Krisenfälle
Um in einer nächste möglichen Krise systemrelevante Teile fortführen und Problemgeschäfte abspalten zu können, hatte die UBS bereits im vergangenen Jahr den Umbau in eine Holding angekündigt, unter anderem mit einer eigenständigen Schweizer Tochtergesellschaft UBS Switzerland AG.
Um die neue Rechtsform umzusetzen, tauschte die UBS Mitte Juni Aktien der UBS AG in solche der Holdinggesellschaft UBS Group AG um. Gleichzeitig wurde die UBS Schweiz AG mit einer eigenen Banklizenz ausgestattet. Die Bank ist nach eignen Angaben das erste Institut, das in der Schweiz diesen Schritt vollzogen hat.
Die neue Schweizer Tochter betreut rund 2,7 Mio Kunden und weist eine Bilanzsumme von gut 300 MRD CHF Franken auf. Beschäftigt sind bei der UBS Schweiz mehr als 11’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Rückstellungen für Rechtsfälle etc. per Mitte 2015 noch bei 2,37 Mrd CHF
Die UBS hat per Mitte Jahr bzw. Ende zweites Quartal 2015 für Rechtsfälle etc. noch 2,37 Mrd CHF zurückgestellt. Das sind rund 360 Mio weniger als Ende März bzw. 685 Mio weniger als Ende 2014. Aktuell fallen als grösste Posten 724 Mio im Investment Banking und 791 Mio im Non-core and Legacy Portfolio im Corporate Center an, wie dem am Dienstag aufgelegten Quartalsbericht zu entnehmen ist.
Insgesamt wurden im zweiten Quartal 357 Mio CHF an Rückstellungen für die vorgesehenen Zwecke verwendet. Dabei dürfte ein grosser Teil in die USA geflossen sein, hat sich die UBS doch im Mai 2015 mit dem US-Justizdepartement im Fall der Devisenmanipulationen in einem Vergleich geeinigt und musste dabei eine hohe Busse bezahlen.
Allerdings wurden auch 119 Mio an neuen Rückstellungen gebildet. So wurden allein im Wealth Management Americas zusätzliche 64 Mio CHF für Rechtsfälle und ähnliches zurückgestellt.
Ein grösserer zusätzlicher Posten von 42 Mio CHF fällt ausserdem im Non-core and Legacy Portfolio im Zusammenhang mit faulen Hypothekendarlehen in den USA an. Anfang Juni hatte es in der US-Presse geheissen, dass diverse Grossbanken in diesem Zusammenhang vor einem Vergleich mit den US-Behörden stünden. Es war dabei die Rede von Bussen von ein paar Hundert Millionen bis zu 3 Mrd US-Dollar je nach Institut. Insgesamt hat die UBS hier per Mitte Jahr 772 Mio USD zurückgestellt. (awp/mc/ps)