Logitech nach 1. Quartal mit organischem Wachstum auf Kurs
Logitech-CEO Bracken Darrell. (Foto: Logitech)
Apples – Der Computerzubehör-Hersteller Logitech hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2015/16 (per Ende Juni) etwas weniger Umsatz und deutlich weniger Gewinn erzielt als im Vorjahreszeitraum. Beim organischen Wachstum sieht sich das Unternehmen aber auf Kurs. Die Ziele für das Gesamtjahr werden deshalb bestätigt.
Die entscheidende Kennzahl für Logitech-CEO Bracken Darrell ist das organische Wachstum im Kerngeschäft. Und damit ist er nach dem ersten Quartal hochzufrieden. Diese Kennzahl kam mit +7% genau da zu liegen, wie sie gemäss der Guidance auch im gesamten Geschäftsjahr sein soll. «Ich habe nach diesem Startquartal ein sehr gutes Gefühl für das Gesamtjahr», sagte Darrell. Dabei stieg der Umsatz mit den als Wachstumskategorien definierten Produkten organisch um 9%. Als Wachstumsprodukte hat Logitech Tastaturen und Hüllen für Tablets, mobile Lautsprecher, Zubehör für PC-Gaming sowie mobile Videokonferenzsysteme definiert.
«Tablet mit längerem Zyklus»
Nicht alle «Wachstumsprodukte» wuchsen aber tatsächlich. Auf eine sehr gute Resonanz stiessen mobile Lautsprecher (+51%) und Videokonferenzsysteme (+52%), während der Absatz von Tablet-Zubehör (-37%) und auch von Gaming-Zubehör (unv.) harzte.
Die zum Teil neu lancierten Tablet-Produkte seien zwar in Sachen Technologie und Design erstklassig. «Ich rechne aber nicht mit einer grossartigen Marktentwicklung in diesem Jahr», so der CEO.
Die grosse Überraschung an den Quartalszahlen war die Entwicklung im klassischen Geschäft mit PC-Mäusen und -Tastaturen. Mit diesen Produkten wurde in Lokalwährungen ein Wachstum von 10% rsp. 7% erreicht, «obwohl der Markt zweistellig geschrumpft ist», wie der CEO betonte. Dazu hätten insbesondere neu lancierte, innovative und hochpreisige Produkte beigetragen.
Dollar als Problem
Die ausgewiesenen Zahlen sehen etwas weniger gut aus als die organischen. So ging der Gesamt-Umsatz im ersten Quartal um 2% auf 470,3 Mio USD zurück. Ein Grund dafür waren Währungsverschiebungen. Ein anderer war der Geschäftsverlauf im OEM-Geschäft (Umsatz: -32%) und im Bereich Videokonferenzsysteme (-12%).
Diese beiden Bereiche zählt Logitech in ihrer heutigen Form nicht mehr zum Kerngeschäft. Die angekündigte Reorganisation der Videokonferenz-Sparte sei «auf Kurs», hiess es dazu. Aus dem OEM-Geschäft will Logitech bis Ende Jahr aussteigen. Dies sei drei Monate früher als ursprünglich geplant. Ein Verkauf dieses schrumpfenden Geschäfts sei nie ein Thema gewesen, sagte CEO Darrell dazu.
Der EBIT (non-GAAP) fiel im ersten Quartal um 24% auf 31,5 Mio USD zurück. Unter dem Strich verdiente Logitech mit 7,4 Mio USD deutlich weniger (VJ 19,7 Mio). Dies wird ebenfalls mit den Währungseffekten begründet. Ausserdem hätten die Restrukturierungen 13 Mio USD gekostet, und es sei eine Rückstellung für die SEC-Untersuchung von 3,5 Mio getätigt worden.
Ziele bestätigt
Für das Geschäftsjahr 2015/16 bekräftigt Logitech die Umsatzguidance, wonach im Retailgeschäft zu konstanten Währungen ein Wachstum von 7% sowie ein EBIT (non-GAAP) von 150 Mio USD angepeilt wird. Ausserdem erklärte CEO Darrell die neue Markenstrategie, die vor kurzem lanciert wurde. Demnach soll für Lautsprecher die Marke UE verwendet werden, für PC-Peripheriegeräte die Marke Logitech und für alles andere – zum Beispiel Tablet-Zubehör – die neue Marke «Logi».
Analysten zeigten sich von den Resultaten angetan. Das operative Resultat sei völlig immun gewesen gegenüber dem fallenden Trend in den PC-Endmärkten vor der Windows 10-Lancierung, zeigte sich zum Beispiel die ZKB in einem Kommentar überrascht. Die PC-nahen Kategorien hätten die Umsätze entgegen den Erwartungen sogar steigern können. Ausserdem hätten sich die Kosten besser entwickelt als erwartet. (awp/mc/pg)