CH-Schluss: SMI verliert 1,02% auf 9’385,45 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 1,02% auf 9’385,45 Punkte

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt wurden am Dienstag Gewinne auf breiter Front mitgenommen. Passend zu den Aussentemperaturen seien auch die Aktien zuletzt etwas heissgelaufen, hiess es im Handel. Der Index hatte sich am Vortag bis knapp an das Allzeithoch aus dem Jahr 2007 herangewagt, nun sei ihm etwas die Luft ausgegangen. Die Abgaben haben sich zum Handelsende hin noch verschärft, nachdem auch die amerikanischen Börsen mit Verlusten in den Handel gestartet waren. Parallel dazu büsste auch der US-Dollar breit an Wert ein.

Die grossen Avancen im Nachgang zur Entspannung in der Griechenlandkrise hätten auch einen guten Vorwand für Gewinnmitnahmen gegeben, meinten Händler. Hierzulande belasteten von allem schwache Novartis-Valoren nach der Publikation der Zweitquartalszahlen. Marktbewegende Konjunkturdaten wurden nicht veröffentlicht, weshalb es auch etwas an Impulsen gemangelt habe. Diese könnten nach Handelsende in Europa kommen, wenn aus den USA Zahlen der Technologiegrössen Yahoo, Apple und Microsoft erwartet werden.

Der Swiss Market Index (SMI) verlor am Dienstag 1,02% auf 9’385,45 Punkte. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab 0,83% auf 1’399,17 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,12% auf 9’486,72 Punkte nach. Bei den 30 Blue Chips kamen auf 26 Verlierer nur vier Gewinner.

Allen voran Novartis belasteten den SMI mit einem Abschlag um deutliche 2,1%. Der in US-Dollar rapportierende Pharmakonzern hat im zweiten Quartal die jüngste Stärke der US-Währung zu spüren bekommen: Umsatz und Gewinn sind geschrumpft. Unzufrieden zeigen sich die Analysten insbesondere mit der Performance der Augenheilkunde-Tochter Alcon. Am Vortag gehörten die Aktien allerdings noch mit einem deutlichen Plus zu den grössten Gewinnern unter den Blue Chips.

Die Abgaben in Actelion (-2,1%) waren ebenfalls deutlich, obschon das Biopharma-Unternehmen die Gewinn-Prognose für das laufende Jahr erhöht hat. Im ersten Halbjahr 2015 enttäuschten jedoch Umsatz, EBIT und Kerngewinn. Im Schlepptau der Branchenkollegen gaben Roche um 1,0% nach. Diese wird am kommenden Donnerstag Halbjahreszahlen zeigen. Das dritte Schwergewicht, Nestlé, büsste 0,5% ein.

Nicht nur aktuelle Zahlen wurden eingepreist, sondern auch «alte» verarbeitet. So stemmten sich Julius Bär (Aktie +0,4%) gegen den schwachen Gesamtmarkt. Dem Valor wurden diverse Kurszielerhöhungen im Nachgang der Zahlenvorlage von Montag zuteil. Gestern hatten die Papiere in einer ersten Reaktion auf den Gewinnrückgang 1,4% eingebüsst. Die Grossbankentitel CS (-0,4%) und UBS (-0,7%) konnten sich hingegen dem Sog nach unten auch nicht entziehen. Erstere wird am Donnerstag Zahlen zeigen.

Swatch (-1,1%) sind nach den Halbjahreszahlen von letzter Woche um 5% gestiegen. Nun sei es auch hier zu Gewinnmitnahmen gekommen, meinen Händler. Die am Berichtstag publizierten, und besser als erwartet ausgefallenen Schweizer Uhrenexporte seien wohl bereits eingepreist, hiess es. Etwas besser schnitten die Konkurrenzpapiere von Richemont ab, die um 0,3% nachgaben.

«Vor den Zahlen» hiess es derweil bei Lonza (-1,6%), ABB (-0,8%) und Syngenta (-1,4%), die sich alle im Wochenverlauf in die Bücher blicken lassen werden. Die Zweitquartalszahlen des Agrochemiekonzerns könnten entscheidend sein für die Avancen des Mitbewerbers Monsanto. Starke Quartalszahlen würden die ablehnende Haltung von Syngenta stützen. Sollten sie dagegen schwach ausfallen, bekäme Monsanto Rückenwind.

Schindler büssten 1,0% ein, belastet von einer Gewinnwarnung des Branchenkollegen United Technologies aus den USA. Der Mischkonzern hat seine Gewinnprognose für 2015 gesenkt. Grund dafür war unter anderem ein schwaches Geschäft der Aufzugtochter Otis. Das strahlte auch auf Schindler aus.

Im breiten Markt gaben die Papiere des Industriekonzerns Georg Fischer nach Zahlen um 1,8% nach. Die Schaffhauser leiden unter der Frankenstärke und mussten für das erste Semester 2015 rückläufige Werte für Umsatz und Auftragseingang sowie einen Gewinn unter den Erwartungen melden.

Mit bei den grössten Verlierern fanden sich die Bankaktien Valartis (-6,3%) und BP de Gestion (-6,4%), während Molecular Partners auf der anderen Seite um 8,5% ansprangen. Dem Biotechnologie-Unternehmen winken weitere und vorzeitige Meilensteinzahlungen vom US-Partner Allergan. (awp/mc/upd/ps)

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