US-Schluss: Dow Jones verliert 0,19% auf 18’086,45 Punkte
New York – Die US-Technologiewerte haben ihre Rekordjagd am Freitag fortgesetzt. Insgesamt kühlten die New Yorker Aktienbörsen vor dem Wochenende aber etwas ab. Die Marktakteure konzentrierten sich wieder stärker auf die Zinswende in den USA, sagte Analyst Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets. China und Griechenland rückten als Themen dagegen in den Hintergrund. Die am Freitag in den Vereinigten Staaten veröffentlichten Konjunkturdaten waren gemischt ausgefallen. Auch die Reden der Notenbank-Präsidentin Janet Yellen in dieser Woche wirkten nach: in den USA ist in diesem Jahr mit einer Zinsanhebung zu rechnen.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial legte in New York eine Atempause ein und ging mit einem Minus von 0,19 Prozent auf 18 086,45 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht bleibt für das weltweit bekannteste Aktienbarometer aber noch ein Plus von fast 2 Prozent. Der umfassendere S&P-500-Index beendete den Handel am Freitag dagegen 0,11 Prozent höher bei 2126,64 Punkten. Er ist damit knapp 4 Punkte von seinem Schlussrekord bei 2130 Punkten vom 21. Mai entfernt,
Wie schon an den Vortagen stahl die Computerbörse Nasdaq aber den alteingesessenen Börsen die Show – es gab erneut Rekorde: der breit gefasste Composite-Index erreichte bei 5210 Punkten den höchsten Stand seiner Geschichte und schloss auch auf diesem Niveau. Händler verwiesen auf einen positiven Impuls von Google. Die Internet-Suchmaschine hatte mit ihren Zahlen überzeugt. Die Aktie erreichte Rekordhochs. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann sogar 1,45 Prozent auf 4661,60 Punkte. Er kletterte auf den höchsten Stand seit mehr als 15 Jahren, sein Rekordhoch rückt in Sichtweite.
Google schnellten an der Nasdaq-100-Spitze um 16,26 Prozent nach oben auf 699,62 US-Dollar. In der Spitze bezahlten Anleger 703 Dollar für die Papiere der Internet-Suchmaschine, die mit ihren starken Quartalszahlen die Skeptiker verstummen liess. Die Entwicklung bei Umsatz und Gewinn zeigt, dass im Kerngeschäft des Konzerns mit Online-Werbung noch ordentliche Steigerungen drin sind. Google könnte erstmals die Anleger per Dividende oder Aktienrückkauf an seinen Milliarden-Gewinnen teilhaben lassen, liess die neue Finanzchefin durchblicken.
Hohe Kosten für die Abspaltung des Finanzgeschäfts hatten dem Industriekoloss General Electric (GE) hingegen erneut grosse Löcher in die Bilanz gerissen. Die Trennung von der Finanztochter GE Capital belastete die Bilanz weiterhin. Das Tagesgeschäft war aber besser gelaufen als von Analysten erwartet. GE-Aktien gewannen als einer der Favoriten im Dow-Jones-Industrial-Index 0,74 Prozent.
Auch im Dow-Jones-Index übernahmen aber die Technologieaktien die Führung. Tagesgewinner waren die Papiere von «Big Blue» IBM , die sich um 0,88 Prozent verteuerten. Prompt folgten aber die Anteile an neuen Börsenschwergewicht Apple mit einem Aufschlag von 0,86 Prozent. Intel-Aktien konnten dagegen nicht mitziehen und verloren vor dem Wochenende als schwächster Indexwert 1,44 Prozent.
Im Blick bleiben auch Ebay . Nach Börsenschluss spaltet die Internet-Handelsplattform ihren Bezahldienst Paypal ab. Ab kommenden Montag werden Ebay und Paypal eigenständig an der Börse gelistet. Ebay-Aktien zogen um 1,07 Prozent an. Die Papiere von Hertz sprangen sogar um knapp 12 Prozent nach oben. Der Autovermieter rechnet nun mit höheren Kosteneinsparungen. Die Aktien vom CF Industries gewannen fast 10 Prozent. Der K+S-Rivale und OCI aus den Niederlanden befinden sich laut «Wall Street Journal» in Fusionsgesprächen.
Der Eurokurs blieb unter Druck und fiel zuletzt bei 1,0834 Dollar auf den tiefsten Kurs seit Ende Mai. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag in Europa auf 1,0889 (Donnerstag: 1,0867) Dollar etwas höher festgesetzt. Richtungweisende US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit gewannen 1/32 auf 98 1/32 Punkte. Ihre Rendite lag somit bei 2,35 Prozent. (awp/mc/pg)