CH-Schluss: SMI legt um 1,5% auf 9458,96 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt um 1,5% auf 9458,96 Punkte zu

Zürich – Die Aktienmärkte in der Schweiz und Europa haben am Donnerstag deutliche Gewinne verzeichnet, nachdem auf dem Weg für ein drittes Griechenland-Hilfspaket wichtige Hürden genommen wurden. Der Leitindex SMI schloss auf Tageshoch und liegt nur noch wenige Punkte unter dem bisherigen Jahreshoch. Nach dem Votum in Athen und der Einigung der europäischen Finanzminister auf eine Nothilfe sei die Stimmung der Investoren von Erleichterung geprägt, heisst es im Handel. Bei den Einzelwerten fallen insbesondere Swatch nach dem Halbjahresausweis positiv auf.

Am Nachmittag haben die Euro-Finanzminister einem neuen dreijährigen Griechenland-Hilfsprogramm im Grundsatz zugestimmt. Alle 28 Staaten einigten sich auf eine Nothilfe für die kommenden Wochen. Nun sind Abstimmungen in einigen Nationalparlamenten nötig, darunter am Freitag etwa in Deutschland oder Österreich, bevor die Verhandlungen beginnen können. Die EZB hat derweil die Nothilfen für die griechischen Banken erhöht. EZB-Chef Mario Draghi sieht in der Eurozone eine Fortsetzung des moderaten Wachstums und bekräftigt die Fortsetzung der Anleihekäufe bis Herbst 2016. In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend stark gesunken, was stützte. Demgegenüber fielen der Philly-Fed und ein Hauspreisindex schwächer aus als erwartet.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,50% fester auf den Tageshoch von 9’458,96 Punkten (Jahreshoch 9’475). Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 1,33% auf 1’409,43 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,45% auf 9’566,73 Punkte. Von den 30 Blue Chips schlossen einzig Credit Suisse im Minus.

Die Entspannung der Lage spiegelte auch der der deutlich gefallene Volatilitätsindex VSMI wider, der um rund 14% sank. Verglichen zu Anfang Juli ist der Index auf rund 13,4 von 23 Punkten gefallen.

In diesem Umfeld legten vor allem zyklische Werte zu. Mit ihrem Höhenflug fielen die Swatch-Aktien (+5,2%) dennoch aus dem Rahmen. Der vom Luxusgüter- und Uhrenhersteller vorgelegte Zahlenkranz zum ersten Halbjahr 2015 wurde von Analysten positiv aufgenommen. Swatch hat unter dem Strich zwar deutlich weniger verdient, die Zahlen seien aber weniger schlimm als befürchtet. Die Titel der Branchennachbarin Richemont legen im Windschatten um 2,2% zu. Die beiden Papiere blieben im Jahresverlauf bislang allerdings deutlich hinter dem Gesamtmarkt zurück.

In einem ansonsten eher newsarmen Umfeld legten SGS (+2,7%), Actelion (+2,4%), ABB oder Adecco (je +1,8%) und klar zu. Der Warenprüfkonzern SGS wird am (morgigen) Freitag zusammen mit dem Aromen- und Dufthersteller Givaudan (Aktie +1,0%) die Bücher zum Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr offenlegen. Auch die Schwergewichte Nestlé (+1,4%), Novartis (+1,9%) und Roche (+1,7%) stützten den SMI.

Die Finanz- und Versicherungswerte zeigten sich freundlich, schlossen aber schwächer als der Durchschnitt. So gewannen UBS (+1,0%), Zurich (+0,9%) oder Julius Bär (+0,8%) hinzu; der Vermögensverwalter wird kommenden Montag Zahlen zeigen. Einziger Verlierer unter den Blue Chips waren Credit Suisse (-0,3%) nach der zuletzt überdurchschnittlichen Performance.

Transocean (+0,1%) hatten im Tagesverlauf lange die Rote Laterne im SMI/SLI, erholten sich aber mit US-Börsenstart. Der Flottenbericht wies neue Verträge über 9 Mio USD aus und die veranschlagte Stillstandzeit verkürzte sich. Allerdings werden zwei weitere Bohrschiffe mangels Nachfrage stillgelegt. Am unteren Ende rangieren zudem Aryzta (+0,2%), Clariant (+0,4%) oder LafargeHolcim (+0,5%).

Im breiten Markt legten Partners Group 6,5% zu. Die auf Privatmarktanlagen spezialisierte Vermögensverwalterin hat für das erste Halbjahr 2015 einen deutlichen Anstieg der verwalteten Vermögen vermeldet und den Ausblick für das Gesamtjahr erhöht. Auch DKSH (+5,2%) zeigten sich auffällig, nachdem die UBS eine Kaufempfehlung für die Valoren ausgesprochen hat. Meyer Burger legten bei hohem Volumen 6,9% zu. Auch Coltene, New Venturetec (je +8,7%) und Rieter (+6,7%) gewannen stark hinzu.

Bellevue Group (+0,3%) wechselten nach einem schwachen Start das Vorzeichen. Aufgrund von Abschreibungen auf den Goodwill und immaterielle Vermögenswerte hat die Gesellschaft für das erste Halbjahr einen Verlust ausgewiesen.

Die Investmentgesellschaft Shape Capital (-31% auf 44,50 CHF) hat an einer ausserordentliche Generalversammlung die Liquidation beschlossen und zahlt in einem ersten Schritt 30 CHF je Anteil aus den Kapitaleinlagen aus. (awp/mc/pg)

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