Implenia: Zuschlag zum Neubau des Bözberg-Eisenbahntunnels
Dietlikon – Die SBB haben den Baukonzern Implenia für den Neubau des Bözbergtunnels mit den Hauptarbeiten beauftragt. Der Projektgewinn ist mit rund 145 Mio Franken dotiert. Der Baustart ist im Frühjahr 2016 geplant, die Inbetriebnahme nach rund vierjähriger Bauzeit für 2020 vorgesehen.
Um die Verlagerung der alpenquerenden Gütertransporte von der Strasse auf die Schiene weiter zu steigern, soll die Gotthard-Achse zu einem 4-Meter-Korridor ausgebaut werden. Der Ersatz des bestehenden Bözbergtunnels im Kanton Aargau durch einen neuen Doppelspurtunnel ist das grösste Teilprojekt dieses Vorhabens. Dessen Ziel ist es, dass dereinst auch Sattel-Auflieger mit einer Eck-Höhe von vier Metern transportiert werden können.
Abtransport des Tunnelausbruchmaterials per Bahn
Das nördliche Portal der neuen Röhre liegt bei Effingen, das südliche bei Schinznach-Dorf. An beiden Orten wird ein Installationsplatz erstellt. Der Hauptvortrieb erfolgt mit einer Tunnelbohrmaschine ab dem Installationsplatz Schinznach-Dorf. Von da aus wird für den Abtransport des Tunnelausbruchmaterials ein Bahnverlad auf der Transportroute Schinznach-Brugg–Wildegg eingerichtet. Dadurch können insgesamt 56`700 Lastwagen-Fahrten über die Kantonstrassen von und nach Wildegg eingespart werden.
Der Auftrag umfasst neben dem Neubau der Fahrbahn auch Teile der elektromechanischen Ausrüstung (Bahntechnik). Hinzu kommt der Umbau des bestehenden, zweispurigen und nicht 4-Meter-tauglichen Tunnels in einen Dienst- und Rettungsstollen sowie die gesamte Ausführungsplanung. Fünf als Notausgänge ausgebildete Querverbindungen führen vom neuen zum alten Tunnel. Die Umbaubauarbeiten dauern bis 2022.
Für Implenia und ihren Geschäftsbereich Infrastructure, der die länderübergreifenden Kompetenzen der Gruppe in den Bereichen Tunnelling, Spezialtiefbau sowie Infrastrukturgrossprojekte bündelt, ist der Projektzuschlag ein strategisch wichtiger Erfolg im Schweizer Tunnelbaugeschäft. (mc/pg)