Die Post lässt Drohnen fliegen
(Foto: Post)
Bern – Die Schweizerische Post, Swiss WorldCargo und der kalifornische Drohnenhersteller Matternet testen im Juli im Berner Seeland gemeinsam den kommerziellen Einsatz von Drohnen. Die drei Unternehmen untersuchen konkrete Anwendungen der Drohnentechnik und prüfen die Wirtschaftlichkeit dieser Geschäftsideen. Zu diesem Zweck führen sie im Juli 2015 Drohnentests durch. Ein breiter Einsatz von Drohnen ist frühestens in fünf Jahren zu erwarten. Im Fokus stehen primär Einsätze in Ausnahmefällen oder der Transport von Spezialsendungen.
Im Frühjahr 2015 haben sich die Schweizerische Post, Swiss WorldCargo und der kalifornische Drohnenhersteller Matternet zusammengeschlossen, um die praktische Anwendung von Drohnen in der Logistik zu testen. Die möglichen Einsatzgebiete der Drohnentechnik sind vielfältig, sie reichen von der Zustellung in peripheren Gegenden bis zur Eilzustellung von Waren. Bis ein kommerzieller Einsatz in rund fünf Jahren realistisch ist, gibt es verschiedene Voraussetzungen zu klären. Dazu gehören die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Hinzu kommen bei den heutigen Drohnen auch technische Grenzen wie die eingeschränkte Batterielaufzeit.
Einsatz in Notsituationen wahrscheinlich
Mit den Tests verfolgen die Partner das Ziel, bei dieser wichtigen Entwicklung an vorderster Front dabei zu sein und die technischen Möglichkeiten und die eigenen Bedürfnisse schon früh zu erkennen. Aus heutiger Sicht sind Einsätze in Notsituationen denkbar, etwa die Versorgung einer nach einem Unwetter von der Umwelt abgeschnittenen Siedlung. Ebenfalls realistisch ist der Eiltransport höchst prioritärer Sendungen wie Laborproben.
Drohnentyp erstmals im Einsatz
Die Geschäftspartner werden eine Drohne des Typs Matternet ONE testen. Dank der zentral platzierten Nutzlast ist dieses Fluggerät einfach zu be- und entladen. Es ist speziell für den Transport von kleinen Lieferungen ausgelegt und wird im Rahmen der Tests zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit Partnern eingesetzt. Die Drohne ist äusserst leicht gebaut und stark genug, um mit einer einzigen Batterieladung 1 Kilogramm über 10 Kilometer hinweg zu befördern. Die Drohne fliegt autonom und folgt dabei klar definierten, sicheren Flugrouten, die durch eine von Matternet entwickelte Cloudsoftware erstellt werden. (Post/mc/pg)