Börsen in Asien und Pazifik rutschen ab
Tokio – Die Eskalation der griechischen Schuldenkrise und die anhaltenden Sorgen um das Platzen einer Blase an Chinas Börsen haben die asiatischen Aktienmärkte zu Wochenbeginn abrutschen lassen. Insbesondere die chinesischen Festlandbörsen verloren weiter an Boden. Der japanlastige Auswahlindex für die Region, der Stoxx 600 Asia/Pacific , gab am Montag 1,15 Prozent auf 172,18 Punkte ab.
In China selbst war Griechenland kein Thema. Dafür herrscht Angst, dass nach dem achtmonatigen Boom an den Börsen weitere Luft aus der Aktienblase entweichen könnte. Im Fokus der Anleger bleiben die Börsen in Shenzhen und Shanghai, die seit Mitte des Monats kräftig unter Druck stehen. Der CSI 300 startete mit einem Minus von 3,34 Prozent auf 4191,55 Punkte in die neue Woche. Der Index mit den 300 wichtigsten Werten vom chinesischen Festland hatte bereits in den vergangenen beiden Wochen fast 20 Prozent verloren.
Offenbar um weitere Verluste aufzuhalten, hatte Chinas Zentralbank am Samstag völlig unerwartet die Zinsen und die Anforderungen für die Kapitalreserven der Banken gesenkt. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge erwägt zudem die Wertpapieraufsicht, neue Börsengänge zu verschieben, um die Märkte zu stabilisieren. Zuletzt war viel Geld der Anleger in neue Aktien geflossen, was dann den etablierten Werten fehlte.
Aktienstratege Jonathan Garner von Morgan Stanley hatte aber am Freitag bereits gewarnt, dass der Rückschlag dieses mal wahrscheinlich keine gute Einstiegsgelegenheit biete. Er senkte sein Ziel für den Shanghai-Composite-Index.
Der Hang-Seng-Index in Hongkong büsste zum Wochenstart 2,61 Prozent auf 25 966,98 Punkte ein. Das wichtigste Aktienbarometer in der ehemaligen britischen Kronkolonie rutschte damit zum ersten mal seit Anfang April unter 26 000 Punkte. Tagesverlierer waren auch in Hongkong die Werte aus Festland-China: Industrial and Commercial Bank of China büssten als schlechtester Hang-Seng-Wert 7,58 Prozent ein.
Die dramatische Verschärfung der griechischen Schuldenkrise hat dagegen die Börse in Tokio zu Wochenbeginn auf Talfahrt geschickt: Der Nikkei-225-Index verlor 2,88 Prozent auf 20 109,95 Zähler. Weil der Euro zum Yen nachgab, mussten vor allem exportorientierte Unternehmen Kursabschläge hinnehmen. Europa ist einer der wichtigsten Handelspartner Japans. Grösster Verlierer in dem Index der 225 führende japanischen Aktienwerte waren aber die Papiere von Takashimaya. Sie verloren nach der Zahlenvorlage des Einzelhändlers 5,59 Prozent auf 1114 Yen.
Der australische Leitindex ASX 200 büsste am Montag 2,23 Prozent auf 5422,49 Punkte ein. Für den Sensex-Index im indischen Mumbai ging es zuletzt um 1,48 Prozent auf 27 400,63 Punkte nach unten. (awp/mc/pg)