ASCO Award 2015 an Kistler Instrumente und Wertfabrik
Der erste Preis „Gold“ gewann die Kistler Instrumente AG aus Winterthur und die Berater der Wertfabrik aus Seuzach. (Foto: ASCO)
Zürich – Zum zehnten Mal hat der Branchenverband der Schweizer Managementberater ASCO den ASCO Award für die besten Unternehmenstransformationen verliehen. Den ersten Preis „Gold“ für die «Best Business Transformation» gewann ein gemeinsames Projekt der Kistler Instrumente und dem Beratungsunternehmen Wertfabrik für die Einführung der Lean-Management-Philosophie. Der zweite Platz „Silber“ ging gleich an zwei Unternehmen. An Coltène und die Berater von SeestattExperts für die Erarbeitung einer nachhaltigen Unternehmensstrategie sowie an Swiss Life und die Berater von Ernst & Young für die Digitalisierung der Vorsorge.
Den von der ASCO-Jury vergebene «Sonderpreis» gewann ein Projekt zur Entwicklung eines neuen Geschäftsfeldes. Gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Input Consulting hat die Mibelle Group Nutrition die Voraussetzungen für eine zukünftige Wachstum- und Ertragssteigerung geschaffen.
Auch ein Marktführer in der dynamischen Messtechnik wie die Kistler Gruppe in Winterthur darf die Wachstumsdynamik nicht aus den Augen lassen. Mit Hilfe des Beratungsunternehmens Wertfabrik wurde eine Wachstumsstrategie in Angriff genommen und die Lean-Management-Philosophie im Unternehmen erfolgreich eingeführt. Die Durchlaufzeit wurde drastisch reduziert und die Produktivität gesteigert. Eine der grössten Herausforderungen für die Berater war es gemäss Robert Ulrich, Projektleiter von der Wertfabrik, die Führungskräfte zu überzeugen dass man die Lean-Philosophie auch in einer Sensorfirma einführen kann. «Nachdem dann der Stein ins Rollen gebracht war, deckten wir ungeahnte, versteckte Potenziale auf», sagt Claudio Valeri, Head of Production & Logistics der Kistler Group. Das Resultat ist beeindruckend. Im Projektraum wurde bei gleichbleibendem Personalbestand ein Umsatzwachstum von 13 Prozent erzielt.
Nachhaltige Unternehmensstrategie für Coltène
Eine Erfolgsgeschichte ist auch das Transformationsprojekt des Medizinaltechnik-Unternehmens Coltène aus dem St.Galler Rheintal zusammen mit den Beratern der SeestattExperts. Das Management von Coltène beschloss 2011 ein Projekt für eine nachhaltige Unternehmensstrategie zu erarbeiten. Ziel des Projektes war es Umsatz und Profitabilität zu steigern, Marktanteile zu gewinnen und sich gegenüber Mitbewerbern klar zu positionieren. Dies ist gelungen, wie Coltène CEO Martin Schaufelberger bestätigt: „Nebst den guten finanziellen Resultaten haben wir hierdurch in der Unternehmensgruppe gelernt, Projekte echt global anzupacken.“ Das Resultat lässt sich sehen. Von 2011 bis 2014 stieg die EBIT-Marge absolut um 5,4 Prozent. Das Projekt war nachhaltig erfolgreich: Anfang 2015 konnte Coltène zum dritten Mal in Folge über eine Erhöhung des Umsatzes und der Profitabilität berichten.
Digitalisierung der Vorsorge bei Swiss Life
Die Geschäftsleitung der Swiss Life beschloss 2014 eine strategische und organisatorische Neuausrichtung im Bereich der Digitalisierung der Vorsorge. «So ein Vorhaben können Business und IT nur gemeinsam bewältigen», so Matthias Bandemer, Mandatsleiter von Ernst & Young. Die interdisziplinären Teams setzten diesen integrative Ansatz erfolgreich um, weil sie die dafür notwendigen Skills in den Bereichen Strategie, Operations und Technologie auf jeder Stufe bereitstellten. Der Ansatz war so erfolgreich, dass es Swiss Life möglich war, nach weniger als einem Jahr das Portal Swiss Life myWorld zu entwickeln. Das Portal stellt den Kunden mit seinen individuellen Vorsorgebedürfnissen ins Zentrum, bietet fortlaufend neue Services an und reduziert die internen Prozesszeiten und -kosten signifikant. «Der Kunde wird in Zukunft Teil unserer digitalisierten Wertschöpfungskette sein», so Beat Marbach, Leiter Swiss Life Informatik Markt Schweiz. Die konsequente digitale Kundenorientierung hat sich gelohnt: Wenige Wochen nach dem Go-Live anfangs 2015 wurde das Portal bereits von mehreren Tausend Kunden genutzt.
Neues Geschäftsfeld für die Mibelle Group Nutrition
Der «Sonderpreis» der Jury ging an das Projektteam der Mibelle Group Nutrition in Buchs und an das Beratungsunternehmen Input Consulting. Gemeinsam haben sie ein neues Geschäftsfeld entwickelt um erwartete Umsatz- und Ertragsrückgänge in den angestammten Märkten in den kommenden Jahren erfolgreich entgegenzutreten. Als Teil der Migros Industrie ist die Mibelle Group Nutrition führend in der Produktion von Brotaufstrichen und Speisefetten. Wegen den veränderten Essgewohnheiten der Schweizer Kundschaft ist der Markt jedoch seit Jahren sinkend. Ziel der Mibelle Geschäftsleitung war es deshalb Massnahmen zu generieren um mittelfristig ein Umsatzwachstum von rund fünf Millionen Franken zu erreichen. Eigentlich habe die Transformation bereits mit dem Beginn des Projektes begonnen, sagt Lars Längauer, CEO und Partner von Input Consulting. «Zu dem Zeitpunkt waren alle Mitarbeitenden der Mibelle Nutrition einbezogen und als Ideen- oder Feedbackgeber sowie als Ideenbewerter gefragt.»
Mit dem Projekt «Kolumbus» gelang es, in Zusammenarbeit mit der ETH, mit einem ersten Pilotkunden und einer neu geschaffenen 100 Prozent- Stelle das Projekt in ersten Schritten von der Theorie in die Praxis umzusetzen. Auch das zu Beginn gestellte Ziel rückte damit in die Nähe: Wachstum, Ertragssicherung und eine Basis für eine Expansion ins Ausland. (ASCO/mc/pg)
ASCO
Die ASCO, Association of Management Consultants Switzerland, repräsentiert als Standesvertreterin der Schweizer Unternehmensberater rund 2‘200 Beraterinnen und Berater im Bereich des klassischen Management Consulting, was einem Marktanteil von ca. 60% entspricht. Sie sichert als Schweizer Instanz – unter anderem auch mit der individuellen und international anerkannten Zertifizierung von Unternehmensberatern CMC (Certified Management Consultants) – die Qualität der Beratung.