Tokio Schluss: Nikkei springt auf 15-Jahres-Hoch

Tokio Schluss: Nikkei springt auf 15-Jahres-Hoch

Tokio – Die Annäherung zwischen Griechenland und seinen internationalen Geldgebern hat auch an Asiens Börsen am Dienstag für Optimismus gesorgt. Der Nikkei-225-Index in Tokio war sogar zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit April 2000 geklettert.

Beim EU-Sondergipfel am Montag waren sich Griechenland und seine Geldgeber nähergekommen, eine Einigung steht aber noch aus. Die Beteiligten hoffen, dass es in dieser Woche zu einem Durchbruch kommt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, sie hoffe, dass das für Mittwochabend anberaumte weitere Treffen der Finanzminister der Eurogruppe Ergebnisse verkünden könne. Am Donnerstag und Freitag kommt dann der reguläre EU-Gipfel mit 28 Staats- und Regierungschefs zusammen.

Vor diesem Hintergrund überwog an den Börsen weltweit und auch in Asien die Zuversicht: So stieg der Sammelindex Stoxx 600 Asia/Pacific um 1,69 Prozent auf 148,92 Punkte.

In Tokio ging es für den Nikkei um 1,87 Prozent auf 20’809,42 Punkte nach oben. Aktien von Automobilherstellern profitierten überdurchschnittlich von dem wieder schwächeren Yen, der Exporte vereinfacht. So zogen die Anteilsscheine von Honda und Toyota um jeweils mehr als 2 Prozent an. Am Index-Ende aber fielen die Anteilsscheine des Chemiekonzerns Sumitomo um 4,85 Prozent auf 746,00 Yen. Nach Auffassung der Bank Nomura könnte der operative Gewinn des Unternehmens die Markterwartungen verfehlen.

An den Handelsplätzen in China richteten sich die Augen auf erfreuliche Konjunkturzahlen. So hatte sich die zuletzt trübe Stimmung in den Chefetagen chinesischer Industrieunternehmen weiter leicht aufgehellt. Der von der britischen Grossbank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stieg im Juni auf 49,6 Punkte von 49,2 im Mai. Der Index konnte sich damit etwas weiter von dem April-Tief erholen und fiel zudem besser aus als Volkswirte erwartet hatten. Einkaufsmanagerindizes gelten als wichtige Frühindikatoren für die Entwicklung der Wirtschaft.

Dementsprechend zogen die Kurse in China teils kräftig an: So kletterte in Hongkong der Hang-Seng-Index zuletzt um 1,13 Prozent auf 27’387,20 Punkte. Der CSI-300 mit den 300 wichtigsten Werten vom chinesischen Festland sprang nach einem verhaltenen Start bis zum Handelsschluss um 3,21 Prozent auf 4’786,09 Punkte hoch.

An den chinesischen Inlandsbörsen hatten in der letzten Woche Sorgen vor einer Überhitzung des Marktes zu kräftigen Kursverlusten geführt. Am Montag waren die Handelsplätze in Schanghai und Shenzhen wegen eines Feiertages geschlossen geblieben. In Schanghai notieren viele besonders wertvolle Unternehmen («Blue Chips»), wohingegen in Shenzhen vor allem kleinere Firmen beheimatet sind.

Der australische Leitindex ASX 200 zog um 1,32 Prozent auf 5684,29 Punkte an. Aktien des Herstellers von Spielautomaten Aristocrat profitierten mit einem Plus von mehr als einem Prozent von einem Auftrag. Im indischen Mumbai legte der Sensex-Index zuletzt um 0,37 Prozent auf 27’832,04 Punkte zu. (awp/mc/pg)

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