CH-Schluss: SMI gewinnt 1,74% auf 9’021,37 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 1,74% auf 9’021,37 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit satten Gewinnen in die neue Woche gestartet. Der SMI bewegte sich während des Handelstags in einer relativ grossen Bandbreite um 9’000 Punkte und schloss klar über dieser Marke. Der Schweizer Leitindex machte damit die Verluste von letzter Woche, als der SMI um 1,8% nachgegeben hatte, fast wett. Händler erklärten sich das Plus damit, dass viele Investoren im Griechenland-Poker mit einer Einigung in letzter Minute rechneten. Auch an anderen wichtigen Handelsplätzen ging es zum Wochenbeginn aufwärts.

Gerüchteweise soll sich die griechische Regierung zu harten Steuererhöhungen und Einsparungen bereit erklärt haben. Eine Einigung zwischen der griechischen Regierung und den internationalen Geldgebern lag bis Handelsschluss allerdings nicht vor. Im Gegenteil blieben die Aussagen der Akteure vor dem am Montagabend noch anstehenden Sondertreffen der Staats- und Regierungschefs der Eurozone widersprüchlich. Und es kursierten Gerüchte, wonach es wohl weitere Treffen brauche.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,74% höher bei 9’021,37 Punkten, wobei das Tagestief bei knapp 8’946 und das Tageshoch bei gut 9’034 Punkten markiert wurde. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,59% auf 1’352,91 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um ebenfalls 1,59% auf 9’156,52 Stellen. Von den 30 wichtigsten Aktien lagen zu Handelsschluss 27 im Plus und drei im Minus.

Den grössten Beitrag zum Anstieg des Gesamtmarktes lieferten die schwergewichtigen Novartis-Papiere (+2,2%). Neuigkeiten lagen vom Pharmakonzern zwar keine vor, allerdings war die Aktie am Freitag anlässlich des grossen Eurex-Verfalls unter die Räder gekommen – laut Analysten unverhältnismässig stark. Auch die anderen beiden Schwergewichte Roche (+1,9%) und Nestlé (+1,4%) legten zum Wochenstart zu und waren damit zusammen mit Novartis für rund zwei Drittel der SMI-Gewinne verantwortlich.

Markant im Plus schlossen auch Zykliker wie Adecco (+2,9%) und Holcim (+2,7%). Vor allem für letztere gebe es beträchtliches Potenzial für eine Erholung, nachdem sie zuletzt kaum mehr gefragt gewesen seien, hiess es in Händlerkreisen.

Grössere Kursgewinne verzeichneten die Finanzvaloren von CS (+2,5%) und UBS (+1,8%). Laut Händlern profitierten diese stärker als andere von der Hoffnung auf eine Einigung rund um Griechenland. Stützend wirkten zudem die neusten Meldungen, wonach die Europäische Zentralbank noch mehr Geld ins griechische Bankensystem gepumpt haben soll – und somit ein Zusammenbruch des Finanzsystems unwahrscheinlicher werde.

Einen auffällig guten Lauf hatten zum Wochenstart auch Versicherungsaktien, angeführt von der Zurich (+2,8%). Diese Versicherungstitel werden vom US-Broker Jefferies vor dem Hintergrund des jüngsten Kursrückschlages neu zum Kauf empfohlen. Der Versicherer habe genug Geld für Kapitalrückführungen an die Aktionäre oder Übernahmen, hiess es zur Begründung. Die anderen Blue-Chips-Versicherer Swiss Life (+2,2%), Swiss Re (+2,1%) und Bâloise (+2,0%) rangierten am Schluss des Tages ebenfalls in den vorderen Regionen der Rangliste.

Nicht ganz mit dem Gesamtmarkt mithalten konnten hingegen Sika (+1,1%). Beim Bauchemiekonzern gab es eine weitere Wendung im Streit um die geplante Übernahme durch Saint-Gobain. Konkret machte die Erbenfamilie einen Teilrückzieher. Sie fordert nur noch die Abwahl des Verwaltungsrates Daniel Sauter. Er gehört zu den vehementen Gegnern eines Verkaufs des Baustoffkonzerns an den französischen Konkurrenten. Der Streit dürfte trotzdem weitergehen.

Das kleine Verliererfeld wurde von Aryzta (-1,3%) angeführt. Die Papiere des Backwarenherstellers hatten am letzten Freitag zugelegt und gaben diese Gewinne nun wieder ab. Mit einem Minus von rund 36% seit Anfang Jahr hat kein anderer Blue-Chip-Titel auch nur annähernd eine derart schlechte Performance. Leicht im Minus schlossen ferner Transocean (-0,8%) sowie Syngenta (-0,4%).

Im breiten Markt lag der Fokus auf Kuoni (+1,2%). Das Unternehmen hat mit dem deutschen Rewe-Konzern einen Käufer für sein Reiseveranstalter-Geschäft gefunden; der Verkauf werde aber voraussichtlich das Halbjahresergebnis belasten, hiess es. Cosmo (+3,0%) legten im Vorfeld der Abspaltung von Cassiopea zu: Der Börsengang soll eine schöne Stange Geld einbringen. (awp/mc/upd/ps)

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