Hillary Clinton will für Mittelschicht kämpfen
Hillary Clinton bei ihrer Rede auf Roosevelt Island. (Screenshot)
New York – Der US-Präsidentschaftswahlkampf wird heisser. Die demokratische Bewerberin Hillary Clinton erklärte sich am Samstag in ihrer ersten grösseren Wahlkampfrede zur Kämpferin für die Mittelschicht. Am Montag will mit dem Präsidentensohn und -bruder Jeb Bush einer ihrer potenziell gefährlichsten republikanischen Gegenspieler in den Ring steigen. Geplant ist eine Grosskundgebung in einem College in Miami. In den nächsten Tagen will Bush wie Clinton in mehrere Bundesstaaten reisen, die 2016 frühzeitig Vorwahlen abhalten.
Bisher gilt die ehemalige Aussenministerin als aussichtsreichste Bewerberin um die Nachfolge von Präsident Barack Obama: Laut Umfragen würde sie bei einer jetzigen Wahl alle republikanischen Kontrahenten schlagen. Vor Bush haben bei den Konservativen unter anderem die Senatoren Rand Paul, Ted Cruz und Marco Rubio, der texanische Ex-Gouverneur Rick Perry und der Gouverneur von Wisconsin, Scott Walker, offiziell ihre Kandidatur erklärt.
Angriff auf Republikaner
Clinton stellte die Wirtschaft und Chancengleichheit für alle in den Mittelpunkt ihrer Rede vor Tausenden Menschen auf Roosevelt Island in New York. Es sei Zeit, dass alle Amerikaner von der Wirtschaftserholung profitierten und nicht nur einige wenige, forderte die ehemalige First Lady wiederholt.
Today, Hillary laid out her vision—and she’s ready to fight for it. First stop: Iowa. #Hillary2016 pic.twitter.com/dcKxiZmkdb
— Hillary Clinton (@HillaryClinton) 13. Juni 2015
Den Republikanern warf sie eine Politik vor, die Reiche, Unternehmer und Banken begünstige. «Amerika kann nicht erfolgreich sein, wenn ihr nicht erfolgreich seid. Daher bewerbe ich mich um die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten», sagte Clinton, die nur am Rande auf die Aussenpolitik einging. «Wohlstand ist nicht nur etwas für CEOs und Hedgefonds-Manager.»
Clinton derzeit mit sehr guten Chancen
Mehrere Male stellte Clinton die Verdienste von Präsident Barack Obama heraus, gegen den sie 2008 im Vorwahlkampf verloren hatte. Im Gegensatz zu damals zeichnet sich diesmal aber keine ernste Konkurrenz im demokratischen Lager ab. Nach Angaben der Webseite Realclearpolitics führt Clinton durchschnittlich mit 47,5 Punkten vor ihrem liberaleren innerparteilichen Kontrahenten Bernie Sanders, der damit an zweiter Stelle liegt.
Bei der Präsidentschaftswahl würde ein Zweikampf mit dem libertären republikanischen Rand Paul mit einem 2,8-Punkte-Vorsprung am knappsten ausgehen. Wäre Jeb Bush ihr Gegner, hätte Clinton mit 5,2 Prozentpunkten die Nase vorn. (awp/mc/pg)