US-Schluss: Dow Jones steigt um 0,16% auf 18’040,37 Punkte
New York – Dank guter Konjunkturdaten sind die US-Börsen am Montag mit moderaten Gewinnen in den neuen Monat gestartet. So waren die Bauausgaben im April so stark gestiegen wie seit Mai 2012 nicht mehr. Zudem hatte sich die Stimmung in der Industrie im Mai – gemessen am ISM-Index – unerwartet deutlich aufgehellt. Allerdings hatte der Konsum der privaten Haushalte in den USA im April überraschend nur stagniert, was die Freude der Anleger schmälerte. Darüber hinaus verhinderte auch die Hängepartie um Griechenland grössere Gewinne an der Wall Street.
Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg am Ende nach wechselhaftem Kursverlauf um 0,16 Prozent auf 18 040,37 Punkte. Am Freitag hatte das Börsenbarometer noch sowohl auf Tages- als auch auf Wochensicht einen Verlust erlitten. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es am Montag um 0,21 Prozent auf 2111,73 Punkte aufwärts. Der Technologie-Index Nasdaq-100-Index gewann 0,30 Prozent auf 4521,85 Punkte.
Laut Analyst Tobias Basse von der NordLB zeigt der ISM-Index als der wohl populärste Stimmungsindikator aus den Vereinigten Staaten von Amerika wieder sehr klar ein Wachstum der Wirtschaftsaktivität bei den Industrieunternehmen des Landes an. «Diese Nachricht ist natürlich erfreulich für die Konjunktur in Nordamerika», meinte Basse.
Investoren versuchten allerdings auch, aus den Konjunkturdaten auf den Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung durch die US-Notenbank seit der Finanzkrise zu schliessen. Derzeit rechnen die meisten Experte frühestens im September mit einem Zinsschritt. Sollten die jüngsten Konjunkturdaten jedoch auf eine recht robuste Wirtschaft hindeuten, könnte die Fed auch schon früher eine schärfere Gangart einlegen.
Davon abgesehen lastete die Hängepartie um Griechenland auf den Kursen. Der pleitebedrohte Staat geht – wieder einmal – in eine kritische und möglicherweise entscheidende Woche. Athen muss zum kommenden Freitag einen fälligen Kredit von 300 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds zurückzahlen. Die Staatskassen sind aber leer. Für Athen stehen insgesamt noch 7,2 Milliarden Euro an Hilfen bereit; das Geld ist jedoch wegen einer fehlenden Reformliste blockiert.
Auf Unternehmensseite bleibt eine geplante Übernahme in der Halbleiterbranche Thema: Die Aktien von Altera bauten ihre jüngsten Gewinne zum Wochenauftakt aus und zogen an der Spitze des Nasdaq 100 um 5,79 Prozent auf 51,68 US-Dollar an. Am Freitag hatten sie bereits von einem Medienbericht profitiert, demzufolge Intel einen zweiten Anlauf zum Kauf des kleineren Konkurrenten unternehmen wolle. Am Montag nun machte der weltgrösste Chiphersteller ernst und legte für die Übernahme des kleineren Rivalen 54 Dollar in bar je Altera-Papier auf den Tisch. Intel-Papiere büssten am Dow-Ende 1,61 Prozent ein.
Ausserhalb des Dow stiegen die Anteilsscheine der Citigroup nach einer Kaufempfehlung der US-Investmentbank Goldman Sachs um 0,68 Prozent. Die Citigroup könne mit Blick auf die Gewinnentwicklung auf dem ersten Quartal aufbauen, schrieben die Analysten. Die Sorgen vieler Anleger über sinkende Renditen sollten nachlassen, was dem Aktienkurs Rückenwind verleihen dürfte.
Ein skeptischer Analystenkommentar hingegen drückte die Papiere von Juniper Networks mit 2,66 Prozent ins Minus. Damit waren sie der zweitschwächste Wert im S&P 500. MKM Partners hatte empfohlen, die Anteilsscheine des Netzwerkausrüsters zu verkaufen. (awp/mc/pg)