Uhrenexporte sinken im April leicht um 0,8%
Biel / Bern – Während der Schweizer Aussenhandel auch im Monat April 2015 geschwächelt hat, haben sich die Uhrenexporte mehr oder weniger auf dem Vorjahresniveau bewegt. Dabei sind die Ausfuhren von Uhren nach Hongkong, dem wichtigsten Markt für die Branche, deutlich zurückgegangen wogegen sich China stark erholt hat.
Nominal gingen die Uhrenausfuhren im April zwar leicht um 0,8% auf 1,83 Mrd CHF zurück, real nahmen sie dagegen um 1,1% zu, wie den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) und des Schweizerischen Uhrenverbands (FH) zu entnehmen ist. Noch im Monat März sind die Uhrenexporte, nach einem zunächst verhaltenen Start in das neue Jahr, mit nominal 6,3% und real gar 9,7% stark gewachsen.
Nach vier Monaten bleiben die Exportdaten für die Schweizer Uhrenindustrie weiterhin im positiven Bereich. In den Monaten Januar bis April sind sie nominal um 2,1% auf 6,94 Mrd CHF gewachsen. Real beläuft sich das Plus auf 3,6%.
Ein gutes Wachstumsmomentum weisen im Berichtsmonat die Ausfuhren von Gold-Stahluhren aus mit einem Volumenanstieg von 5,6% auf 99’900 Stück und einem wertmässigen Plus von 4,4% auf 269 Mio CHF. Die Daten für Stahluhren gingen im Volumen um 7,4% auf 1,21 Mrd Stück hoch, in Franken stagnierten die Exporte aber mit einem Plus von 0,3% auf 637 Mio CHF. Gar einen Rückgang um 15% auf 41’200 Stück respektive um 9,0% auf 657 Mio CHF verzeichneten Golduhren.
Wachstum mit Billiguhren
Das Wachstum der Uhrenexporte hat sich im April auf billigere Uhren konzentriert: So sind die Ausfuhren von Uhren mit Exportpreisen von «200 CHF und weniger» an der Stückzahl gemessen um 7,9% und in Franken sogar um 13,4% angestiegen.
Im Preissegment «200-500 CHF» gingen die Exporte in Stück um 8,4% und in Franken um 7,5% zurück und im Bereich «500-3000 CHF» betrugen die Veränderungen -6,4% beziehungsweise -7,9%. Eine uneinheitliche Entwicklung zeigten die Exporte teurer Uhren auf (Exportpreis über 3’000 CHF) mit einem leichten Plus im Stückvolumen von 0,9% und einem Rückgang in Franken um 2,4%.
Hongkong schwach
Auch in der geographischen Betrachtung zeigen sich stark unterschiedliche Entwicklungen auf: Dabei brachen die Exporte nach Hongkong um 30% auf 261 Mio CHF ein, was in etwa den Verkaufsentwicklungen vor Ort entspreche, so die Mitteilung des Uhrenverbands. Demgegenüber kletterten die Ausfuhren nach China um 49% auf 140 Mio in die Höhe. Allerdings würden temporäre Entwicklungen das Bild hier stark verzerren.
Der US-Markt setzt mit +3,1% auf 190 Mio CHF das zuletzt kontinuierliche Wachstum fort. Gute Wachstumsraten zeigen zudem europäische Märkte wie Italien (+12% auf 117 Mio) oder Frankreich (+17% auf 111 Mio) auf während Japan aufgrund eines ungünstigen Basiseffekts um 5,7% zurückging. (awp/mc/ps)