Fed-Chefin Yellen hält sich bei Zinswende weiter bedeckt
Fed-Chefin Janet Yellen. (© US Government Work)
Providence – Die Vorsitzende der US-Notenbank, Janet Yellen, gibt nach wie vor wenig über die lang erwartete Zinswende preis. Vor der Handelskammer in Providence im Bundesstaat Rhode Islands bekräftigte sie am Freitag, eine erste Zinsanhebung im Laufe dieses Jahres sei wohl angemessen. Danach dürften die Leitzinsen aber nur moderat steigen, so dass es vermutlich mehrere Jahre dauern werde, bis die Zinsen wieder Normalniveau erreichten.
Mit Blick auf die Konjunktur gab sich Yellen zwar zuversichtlich, dass die US-Wirtschaft sich weiterhin erhole. Allerdings sei der konjunkturelle Gegenwind noch nicht vollständig abgeklungen. Beschäftigung und Wirtschaft dürften im laufenden Jahr und darüber hinaus nur moderat wachsen. Auch thematisierte die Fed-Vorsitzende die in den vergangenen Monaten überwiegend schwachen Konjunkturzahlen: «In den letzten Monaten haben einige Wirtschaftsdaten den Schluss nahegelegt, dass das Tempo der Verbesserung in der Wirtschaft sich verlangsamt haben könnte.»
Kein konkreter Zeitplan
Yellen unterstrich abermals, dass die Notenbank keinen konkreten Zeitplan für die Zinsstraffung habe. Vielmehr richte sich die Geschwindigkeit der Zinswende nach der konjunkturellen Entwicklung. Experten rätseln seit Monaten, wann die Fed mit Zinsanhebungen beginnt. Nachdem ursprünglich Mitte 2015 erwartet worden war, gilt jetzt ein späterer Zeitpunkt als wahrscheinlicher. Weil die Wirtschaft seit Jahresbeginn lahmt und die Inflation schwach ist, schliessen Volkswirte auch einen Straffungsbeginn erst im kommenden Jahr nicht aus. Es wird die erste Zinserhöhung seit Mitte 2006 sein. (awp/mc/ps)