US-Schluss: Dow steigt um 0,11% auf 18’272,56 Punkte
New York – Die Anleger an den US-Börsen haben am Freitag enttäuschenden Konjunkturnachrichten getrotzt. Die wichtigsten Indizes erholten sich von anfangs leichten Verlusten und schafften teilweise knapp den Sprung ins Plus. Der breit gefasste S&P 500 schloss sogar auf dem höchsten Stand der Geschichte, da die schwachen Daten Börsianern zufolge eine Leitzinsanhebung der US-Notenbank vor September unwahrscheinlich machten.
Der Leitindex der Wall Street, der Dow Jones Industrial , legte um 0,11 Prozent auf 18’272,56 Punkte zu. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Plus von 0,45 Prozent. Der S&P 500 rückte am Freitag um 0,08 Prozent auf 2122,73 Punkte vor. Von seinem Ende April im Tagesverlauf erreichten Rekordhoch von 2125,92 Punkten ist er damit nur noch rund 3 Punkte entfernt. Der Technologiewerte-Auswahlindex Nasdaq 100 verlor am Freitag 0,02 Prozent auf 4494,29 Punkte.
Das von der Universität Michigan erhobene Verbrauchervertrauen hatte sich im Mai entgegen den Erwartungen von Experten deutlich eingetrübt. Zudem war die Industrieproduktion im April den fünften Monat in Folge gefallen. Bankvolkswirte hatten hingegen im Schnitt mit einer Stagnation gerechnet.
Unter den Einzelwerten sorgte Netflix für Gesprächsstoff: Der Online-Videodienst will laut Kreisen nach China expandieren. Das Unternehmen verhandle mit der Firma Wasu Media, an der unter anderem Alibaba-Gründer Jack Ma beteiligt sei, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte Quellen. Anleger zeigten sich erfreut: Die Aktien sprangen zum ersten Mal über die Marke von 600 US-Dollar und gewannen zum Handelsschluss 4,50 Prozent auf 613,25 Dollar. Damit zählten sie zu den Favoriten im Nasdaq 100. Bei dem Halbleiterkonzern Applied Materials bescherte eine überraschend positive Umsatzprognose den Anlegern ein Plus von 1,71 Prozent.
Am Index-Ende hingegen sackten die Papiere von Keurig Green Mountain um rund achteinhalb Prozent ab. Der Kaffeeproduzent hatte auf einer Investorenkonferenz Details zu einer Maschine zur Herstellung von Kaltgetränken bekannt gegeben. Anleger bemängelten den aus Verbrauchersicht unerwartet hohen Preis für das neue Produkt.
Auch das Übernahmekarussell nahm wieder Schwung auf: Die Anteilsscheine von Pepco sprangen um knapp 9 Prozent an, nachdem die regionale Regulierungsbehörde des US-Bundesstaats Maryland die Übernahme des Versorgers durch den Wettbewerber Exelon unter Auflagen genehmigt hatte. Dessen Papiere zogen um knapp 3 Prozent an.
Ansonsten bewegten Analystenkommentare die Kurse. Für UPS ging es um rund anderthalb Prozent nach oben. Händlern zufolge hatte die US-Investmentbank Goldman Sachs die Titel des Logistikkonzerns hochgestuft und spricht nun eine Kaufempfehlung aus. Die Aktien des Landwirtschaftsmaschinen-Herstellers Deere & Co. büssten mehr als 3 Prozent ein, wofür laut Händlern eine negative Studie von JPMorgan verantwortlich sein soll.
Im Dow schliesslich waren die Aktien des Netzwerk-Ausrüsters Cisco Systems die Gewinner mit einem Plus von 1,72 Prozent. Am Indexende gaben die Papiere des Softwarekonzerns Microsoft um knapp 1 Prozent nach. (awp/mc/upd/ps)