US-Schluss: Dow Jones verliert 0,2% auf 18’068,23 Punkte
New York – Die Lage an den New Yorker Börsen hat sich am Dienstag beruhigt. Die wichtigsten Aktienindizes konnten ihre anfänglich etwas grösseren Kursverluste im Verlauf eindämmen und zeitweise ins Plus drehen – am Ende standen leichte Minuszeichen. Der jüngste Ausverkauf bei Staatsanleihen sei gestoppt worden und die Renditen fielen wieder etwas zurück, begründeten Börsianer die wieder bessere Stimmung. Zudem stützten wiedererstarkte Ölwerte den Markt.
Der Leitindex Dow Jones Industrial kletterte in der Spitze mit 0,02 Prozent ins Plus, ging dann aber 0,20 Prozent tiefer bei 18 068,23 Punkten aus dem Handel. Im frühen Geschäft hatte der weltweit meistbeachtete Aktienindex bis zu 1 Prozent verloren. Seit Wochenbeginn hatten Turbulenzen an den weltweiten Staatsanleihemärkten für Unruhe gesorgt. Anleihen wurden mit steigenden Renditen attraktiver im Vergleich zu Aktien. Die Höchststände bei den Aktienindizes bleiben aber in Reichweite. Der umfassende S&P-500-Index gab am Dienstag 0,29 Prozent auf 2099,12 Punkte ab. Der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,41 Prozent auf 4420,65 Punkte.
Schlusslicht im Leitindex Dow Jones Industrial waren Intel-Papiere mit einem Abschlag von 1,35 Prozent auf 32,25 US-Dollar. Ein Händler verwies auf eine skeptische Analystenstudie, derzufolge die Ziele des Halbleiterunternehmens zu hochgesteckt sein könnten. Die Aktien des US-Pharmariesen Merck & Co mussten mit einem Abschlag von 0,93 Prozent auf 59,44 Dollar die zweitgrössten Kursverluste in dem Leitindex hinnehmen.
Die schwer gewichteten Ölwerte zogen dagegen im Kielwasser wieder steigender Rohölpreise ins Plus und begrenzten damit auch die Verluste der Indizes: ExxonMobil-Aktien verteuerten sich schliesslich um 0,28 Prozent auf 87,02 Dollar, die Papiere von Chevron gewannen 0,19 Prozent. US-Öl der Sorte WTI kostete über 2 Prozent mehr als am Vortag. Tagessieger im wichtigsten Dow-Index waren aber Wal-Mart Stores mit plus 1,10 Prozent. In Europa hatten bestätigte Fusionsgespräche des niederländischen Einzelhändlers Ahold mit dem belgische Konkurrent Delhaize für Fantasie in der Branche gesorgt.
Unterdessen könnte an der Wall Street ein Kapitel Internet-Geschichte zu Ende gehen: Der Mobilfunkriese Verizon will den Online-Pionier AOL schlucken. Mit dem rund 4,4 Milliarden Dollar schweren Angebot unterstreicht Verizon seine Ambitionen im mobilen Video- und Werbegeschäft, für das AOL eine Plattform bietet. AOL-Anleger reagierten auf die Nachricht euphorisch: Die Papiere schnellten um 18,62 Prozent auf 50,52 Dollar nach oben. Verizon-Aktien reagierten leicht negativ und verloren im Dow-Index 0,36 Prozent.
Mit enttäuschenden Umsatzzahlen verschreckte Gap seine Anleger. Die Anteile an dem Modeunternehmen verloren 3,79 Prozent. Aktien von Rackspace sackten sogar um 13,50 Prozent ab. Der Spezialist für Speicherplatz im Internet hatte angekündigt, dass sich das Umsatzwachstum in diesem Quartal abschwächen dürfte. (awp/mc/pg)