Deutsches Konsumklima im Höhenflug

Deutsches Konsumklima im Höhenflug

Nürnberg – Die Aussicht auf einen weiter robusten Arbeitsmarkt, eine extrem niedrige Inflation und Mini-Zinsen halten die Kauflaune in Deutschland weiter im Höhenflug. Der vom Marktforschungsinstitut GfK für Mai ermittelte Indikator für das Konsumklima legte aber nur noch minimal zu. Es habe einen Anstieg von 10,0 auf 10,1 Punkten gegeben, teilte das Institut am Donnerstag mit. Volkswirte hatten dies erwartet. Damit kletterte das Konsumklima den siebten Monat in Folge und erreichte den höchste Wert seit Oktober 2001.

Der Anstieg des Konsumklimas ist der schwächste seit vergangenen November. «Die Lage in Griechenland hat dazu geführt, dass die Verbraucher beginnen etwas verunsichert zu sein», kommentierte GfK-Experte Rolf Bürkl. Offenbar zeige das ständige Hin- und Her um die Zukunft Griechenlands in Europa erste Auswirkungen bei den Konsumenten.

Ausserdem beobachtet der Forscher, dass es bei den Preiserwartungen der Verbraucher offenbar eine Trendwende gibt. Nach Einschätzung von Bürkl hängt dies unter anderem mit dem jüngsten Anstieg der Ölpreise zusammen. Die Verbraucher hätten in den vergangenen Wochen registriert, dass Benzin an den Zapfsäulen wieder spürbar teurer geworden sei.

Konjunkturerwartungen bleiben hoch
Steigende Preise gibt es aber auch in der Bekleidungs- und in der Unterhaltungsindustrie. Experte Bürkl erklärte dies mit dem niedrigen Eurokurs. Weil Textilien und technische Geräte wie Smartphones oder Tablet-Computer meist in Asien gefertigt werden, muss die Produktion in Dollar bezahlt werden. Wenn der Euro fällt und der Dollar im Gegenzug steigt, werden die Waren in der Eurozone teurer.

Auch wenn die Konjunkturerwartungen in der aktuellen Umfrage etwas gesunken sind, bleibt das Niveau hoch und stützt die Kauflaune in Deutschland. «Die Aussicht auf ein Anziehen der Konjunktur und auf eine weitere Verbesserung am Arbeitsmarkt kann der Konsumlaune einen neuen Schub gegeben», sagte Bürkl. Voraussetzung sei allerdings, dass die internationalen Krisenherde nicht verschärfen. (awp/mc/ps)

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