Actelion erhöht nach starkem Q1 die Jahresprognose
Actelion-CEO Jean-Paul Clozel. (Copyright: Actelion)
Allschwil – Das Biopharma-Unternehmen Actelion hat im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2015 den Umsatz deutlich gesteigert und auch gleich die Kerngewinn-Guidance für das Gesamtjahr erhöht. Insbesondere mit dem Absatz des neuen Medikaments Opsumit zur Behandlung von Lungenbluthochdruck (PAH), aber auch dessen Vorgänger Tracleer, wurden die Erwartungen des Marktes übertroffen, ebenso mit dem Gewinn. Anfang 2016 soll zudem ein weiteres PAH-Mittel, Uptravi, auf den Markt gebracht werden.
Der Produktumsatz stieg in der Berichtsperiode gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahrs um 10% auf 515 Mio CHF. Dabei belasteten Wechselkursverschiebungen im Umfang von 2 Prozentpunkten, was CFO André Muller im Gespräch mit AWP vor allem auf den Euro zurückführte. Und im Vorjahr wurden zudem Rückstellungen für Rabatte in den USA von 18 Mio aufgelöst.
Tracleer-Absatz rückläufig
Vom Umsatz entfielen 344 Mio CHF auf das Hauptprodukt Tracleer. Der Tracleer-Absatz sei damit in Schweizer Franken um 7% tiefer ausgefallen. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) sei der Absatz um 4% gesunken bzw. unter Berücksichtigung der Auflösung von Rückstellungen für Rabatte in den USA in der Vorjahresperiode um 8%, teilt Actelion am Dienstag mit. Die zugrunde liegende Anzahl verkaufter Einheiten sei weltweit um 5% zurückgegangen.
Opsumit-Markteinführung verläuft weiterhin schnell
Die Einführung des Nachfolgeprodukts Opsumit verlief weiterhin gut und dessen Umsatz stieg auf 95 Mio, nach 15 Mio in der Vergleichsperiode bzw. 68 Mio im Schlussquartal des Vorjahres. «Wir haben beinahe 8’000 Opsumit-Patienten», sagte CEO Jean-Paul Clozel im Gespräch mit AWP. Davon entfallen laut COO Otto Schwarz 4’600 auf die USA. Ende 2014 zählte das Unternehmen noch 6’300 Opsumit-Patienten. Unter den wichtigeren Märkten soll Opsumit demnächst in Japan und Spanien eingeführt werden.
Die weiteren Produkte – Veletri, Ventavis, Valchlor und Zavesca – erzielten einen Umsatz von 75 Mio CHF, verglichen mit 66 Mio in der Vorjahresperiode.
Operational Leverage
In der Berichtsperiode stiegen die Gewinne auf allen Ebenen überdurchschnittlich. So wird der US-GAAP EBIT mit 190 Mio CHF um 24% (+28% zu kWk) höher ausgewiesen und der Kern-EBIT erreicht 218 Mio (+15% in CHF; +18% zu kWk). Der Reingewinn verbesserte sich um 25% auf 159 Mio (+29% zu kWk).
«Wir bleiben der Steigerung der Profitabilität verpflichtet», sagte der Finanzchef weiter. Derweil machte CEO Clozel noch weiteres Potenzial aus. «Selexipag ist auf Kurs. Wenn wir zu diesen starken Zahlen ein weiteres starkes Produkt hinzufügen, eröffnen wir uns bedeutendes Potenzial für betriebliches Leverage.» Auch die Entwicklung weiterer Produktkandidaten ist laut Management auf Kurs.
Das PAH-Medikament, das unter dem Markennamen Uptravi lanciert werden soll, befindet sich derzeit in Zulassungsverfahren in den USA und in Europa. Die Zulassungsentscheidung in den USA wird bekanntlich noch dieses Jahr erwartet.
Guidance erhöht
Angesichts des starken Jahresauftakts und in Erwartung der zukünftigen Entwicklung hat das Management die Prognose für das Gesamtjahr erhöht. «Wir sind nun zuversichtlich, dass wir unter Ausschluss unvorhersehbarer Ereignisse ein Wachstum des Kerngewinns im tiefen zweistelligen Prozentbereich erzielen können», so der Finanzchef (zu kWk und unter Ausschluss des positiven Effekts durch die Auflösung von Rabattrückstellungen in den USA für 2014). Zuvor wurde von einem Wachstum des Kerngewinns im niedrigen einstelligen Prozentbereich ausgegangen.
Aktie stark gesucht
An der Börse zeigen sich die Anleger erfreut über das besser als erwartete Quartalsergebnis und die erhöhte Prognosen. Analysten loben in ihren bisherigen Kommentaren unisono die starken Opsumit-Umsätze. Angesichts der in der Vergangenheit meist konservativen Prognosen des Managements kommt die Erhöhung der Guidance zwar nicht unerwartet, aber früher als erwartet. Die Actelion-Aktie notiert derzeit 5,1% höher. (awp/mc/pg)
