Deloitte: Konsumgüter-Industrie trotzt der Unsicherheit
Nestlé gehört ebenso wie Swatch, Rolex, Emmi und Lindt & Sprüngli zu den Top 250 Konsumgüterfirmen der Welt.
Zürich – Trotz der konjunkturellen Unsicherheit erwirtschafteten die 250 grössten Konsumgüterproduzenten im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von fast USD 3,1 Bio. Daraus ergab sich gemessen am Nettoumsatz eine durchschnittliche Unternehmensgrösse von USD 12,3 Mrd. Nestlé konnte seine Position als Nummer drei der Welt behaupten. Die Swatch Group, Rolex und Emmi haben ihre Position abermals verbessert, während Lindt & Sprüngli im achten Jahresbericht „Global Powers of Consumer Products“ von Deloitte erstmals in die Rangliste aufgenommen wurde.
„Der Rückgang des Ölpreises hat erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Er führt zu erhöhtem Deflationsdruck, vor allem in den entwickelten Märkten wie den USA, Europa und Japan“, so Howard da Silva, Managing Partner International Private Sector bei Deloitte in der Schweiz. „Der Ölpreis stärkt die Kaufkraft der Verbraucher in ölverbrauchenden Ländern, z. B. Japan, Indien, die USA und weite Teile Europas, und trägt zu einem schnelleren Konjunkturwachstum bei.“
Schweizer Unternehmen gewinnen an Stärke
Nestlé, das grösste Lebensmittelunternehmen der Welt, rangiert weiter hinter Samsung und Apple an dritter Stelle und konnte seine Spitzenposition unter den „Top 10 der europäischen Konsumgüterunternehmen“ behaupten. Andere Schweizer Unternehmen unter den 250 grössten Konsumgüterunternehmen sind die Uhrenhersteller Swatch Group (Rang 88, +7 Plätze) und Rolex (Rang 139, +12) sowie das Milchverarbeitungsunternehmen Emmi (Rang 212, +25). Im Vergleich zum Vorjahr verbesserten sie alle ihre Position und stellten so die Stärke der Schweizer Unternehmen unter Beweis. Dem Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli gelang erstmals der Sprung in die Rangliste. Er klassierte sich auf Platz 244.
Starke M&A-Aktivität in der Konsumgüterbranche
Die Zahl der Transaktionen hat seit 2009 jedes Jahr zugenommen. 2013 wurden insgesamt 1‘421 Transaktionen von Konsumgüterunternehmen abgeschlossen. Basierend auf den aktuellen Zahlen wird das Transaktionsvolumen im 2014 wohl den Wert aus dem Jahr 2013 erreichen oder diesen sogar übertreffen. Anders als die Anzahl Transaktionen tendierte das Transaktionsvolumen seit 2009 nach unten, allerdings nur bis 2013. In diesem Jahr machte der Durchschnittswert einen kräftigen Satz nach oben. Für den Rückgang des Transaktionsvolumens bis 2012 könnte – zumindest teilweise – die Schnäppchenjagd verantwortlich gewesen sein, die durch die weltweite Konjunkturabschwächung ausgelöst wurde. Sie ermöglichte es Unternehmen, Vermögenswerte zu Schleuderpreisen zu erwerben.
Howard da Silva stellt fest: „Organisches Wachstum bleibt eine Herausforderung für viele Konsumgüterunternehmen. Sie werden daher weiterhin strategische Akquisitionen als Möglichkeit betrachten, ihren Marktanteil schnell auszubauen. Wir erwarten, dass die Konsumgüterunternehmen auch in den nächsten Jahren Übernahmen und Verkäufe zur Rationalisierung und Fokussierung ihrer Produktportfolios nutzen. Damit können ihre Organisationen flexibler und schneller auf die sich wandelnden Verbraucherpräferenzen reagieren.“
Vernetzung mit den Konsumenten
Obwohl die Verbraucher immer mehr Zugang zu Produktdaten und Online-Informationen haben, zeigt die jüngste Analyse2 von Deloitte, dass Konsumenten viel seltener mit Produkt- oder Dienstleistungsexperten sprechen als mit ihrer Familie, ihren Freunden und anderen Verbrauchern. Sechzig Prozent der Befragten erklärten, dass sie bei der Einholung von Informationen zu Produkten und Dienstleistungen entweder Familienangehörigen und Freunden oder Verbraucherstudien vertrauten. An nächster Stelle rangierten unabhängige Produkt- und Dienstleistungsexperten (43 Prozent), gefolgt von Verkaufsangestellten/Einzelhandelswebsites (16 Prozent) und Produktherstellern (12 Prozent).
„Die Verbraucher wenden sich zunehmend an Quellen, die sie für vertrauenswürdig halten. Vertrauen ist – wie die Statistik verdeutlicht – ein wichtiger Impuls für das Kaufverhalten“, erläutert Howard da Silva. „Es ist daher notwendig, dass Käufer im Gegenzug für die Preisgabe ihrer Daten die Sicherheit haben, dass ihre Daten geschützt werden und dass sie dafür etwas Wertvolles erhalten. Dies ist eine grosse Herausforderung für die Konsumgüterunternehmen.“ (Deloitte/mc/pg)
Zur Umfrage
Der achte Jahresbericht „Global Powers of Consumer Products“ von Deloitte Touche Tohmatsu Limited (DDTL) ermittelt die 250 grössten Konsumgüterunternehmen weltweit. Die Rangfolge beruht auf öffentlich verfügbaren Daten für das Finanzjahr 2013 (wobei auch Daten von Unternehmen enthalten sind, deren Finanzjahr per Juni 2014 endete).
Über Deloitte in der Schweiz
Deloitte ist ein führendes Prüfungs- und Beratungsunternehmen in der Schweiz und bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance. Mit rund 1‘300 Mitarbeitenden an den sechs Standorten Basel, Bern, Genf, Lausanne, Lugano und Zürich (Hauptsitz) betreut Deloitte Unternehmen und Institutionen jeder Rechtsform und Grösse aus allen Wirtschaftszweigen. Deloitte AG ist eine Tochtergesellschaft von Deloitte LLP, dem Mitgliedsunternehmen in Grossbritannien von Deloitte Touche Tohmatsu Limited (DTTL). Über DTTL sind deren Mitgliedsunternehmen mit rund 210‘000 Mitarbeitenden in mehr als 150 Ländern auf der ganzen Welt vertreten.