HR-Manager sehen Erfahrung mit Zeitarbeit als Vorteil
Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & The Netherlands. (Foto: Robert Half)
Zürich – Fast die Hälfte (46 %) der Schweizer HR-Manager sieht Erfahrungen mit Zeitarbeit als Vorteil bei Bewerbern, besonders wenn damit Branchenkenntnisse oder zur Stellenausschreibung passende Kompetenzen erworben wurden (27 %). Jeder Fünfte (19 %) sagt darüber hinaus, es bringe die Flexibilität eines Bewerbers zum Ausdruck. Weitere 38 % der Personalchefs beurteilen Bewerber mit Zeitarbeitserfahrung als gleichwertig zu Kandidaten, die sich aus einer Festanstellung heraus bewerben. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Arbeitsmarktstudie von Robert Half, an der 100 HR-Manager in der Schweiz teilnahmen.
Die Zeitarbeit gewinnt laut der Studie an Zuspruch in der Schweiz: Die überwiegende Mehrheit der Personalverantwortlichen ist Bewerbern mit Zeitarbeitserfahrung gegenüber positiv eingestellt. Nur noch 16 % sehen temporäre Einsätze als Nachteil und Zeichen dafür, dass der Bewerber keine Festanstellung zu finden vermag.
„Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert“, erklärt Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & The Netherlands bei Robert Half. „Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise wurde Zeitarbeit von vielen Unternehmen aus Kosten- und Flexibilitätsgründen eingesetzt. Mittlerweile finden wir einen Arbeitnehmermarkt vor, gekennzeichnet durch eine niedrige Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel. Viele Unternehmen nutzen temporär beschäftigte Experten nun, um Schlüsselpositionen bei einzelnen Projekten besetzen zu können. Dementsprechend hat sich das Ansehen der Zeitarbeit grundlegend geändert: Wir vermerken eine höhere Wertschätzung auf Seiten der Unternehmen und Bewerber. Für die Kandidaten wird Zeitarbeit mehr und mehr zu einer attraktiven Karriereoption.“
Bedeutung der temporär und Interim-Beschäftigten nimmt zu
Die positiven Reaktionen der Personalverantwortlichen gegenüber temporärer Beschäftigung zeigen sich auch beim Ausblick in die Zukunft. 71 % der HR-Manager denken, dass sich der traditionelle Arbeitsplatz dahingehend entwickeln wird, dass Zeitarbeitnehmer und Interim-Beschäftigte neben Festangestellten eine grössere Rolle in Unternehmen spielen werden.
Die Hauptgründe für diese Einschätzung sind der gestiegene Bedarf für mehr Ressourcenflexibilität (27 %) und die Kosteneffizienz aufgrund variabler Personalausgaben (24 %). Darüber hinaus führen 17 % der befragten HR-Manager die Zunahme von Projektarbeit als wichtigsten Grund an. Auch die Möglichkeit, auf zusätzliche Kompetenzen ausserhalb des eigenen Unternehmens zugreifen zu können und konjunkturelle Schwankungen einzuplanen (jeweils 14 %), verstärkt die Bedeutung der Zeitarbeit.
Robert Half hat HR-Manager gefragt: Was ist der Hauptgrund dafür, dass temporäre und Interim-Beschäftigte neben Festangestellten eine grössere Rolle spielen werden?
Die Top 5 Mythen über Zeitarbeit:
Mythos 1: Zeitarbeit betrifft nur Jobs, für die der Bewerber keine speziellen Fachkenntnisse benötigt
Die Bedeutung und das Ansehen von Zeitarbeit steigen aufgrund des Fachkräftemangels an – sowohl für Unternehmen, als auch für Bewerber. Entsprechend wird Zeitarbeit auch bei anspruchsvollen Positionen und Projekten immer wichtiger. Gefragt ist Zeitarbeit vom Sachbearbeiter Buchhaltung bis zum Controller, vom Helpdesk-Mitarbeiter bis zum Systemadministrator.
Mythos 2: Zeitarbeiter haben schlechtere Aussichten auf eine unbefristete Stelle
Wenn Unternehmen, Bewerber und die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens gut zueinander passen, kann Zeitarbeit den Sprung in eine unbefristete Stelle erleichtern. Dabei spricht man vom sogenannten „Klebeeffekt“. Laut Marktforschungsinstitut gfs-Zürich standen 74 % der Mitarbeitenden nach ihrer Temporärarbeitsphase im fest angestellten Erwerbsleben.
Mythos 3: Zeitarbeit ist ein unsicheres Arbeitsverhältnis
82 % der Beschäftigten sind laut gfs-Zürich mehr als ein Jahr beschäftigt. Viele spezialisierte Zeitarbeitsfirmen bieten den Zeitarbeitskräften unbefristete Arbeitsverträge an – nur die Projekte unterliegen einer Befristung. Damit gelten für Zeitarbeitnehmer die gleichen Rechte und Pflichten wie für festangestellte Arbeitnehmer.
Mythos 4: Zeitarbeit macht sich negativ im Lebenslauf
Zeitarbeit hat sich in den vergangenen Jahren deutlich geändert. So spielen etwa vorübergehende und anspruchsvolle Projekte und Aufgaben eine größere Rolle. Dies erscheint aus Sicht von Personalern attraktiv, denn solche Projekte fördern die persönliche Entwicklung von Arbeitnehmern. Die Robert Half Arbeitsmarktstudie zeigt: 51 % der HR-Manager in Deutschland sehen Zeitarbeit und Festanstellungen als gleichwertig im Bewerbungsprozess an.
Mythos 5: Zeitarbeit verbessert nicht die fachlichen Fähigkeiten
Zeitarbeiter sind heute mehr als früher in verantwortungs- und anspruchsvolle Projekte involviert. Eine spezialisierte Personalberatung kann einen Kandidaten dabei wirkungsvoll unterstützen und seine Projekte auch nach seinen persönlichen Wünschen filtern. Dieses Mehr an Flexibilität zahlt sich positiv für die fachliche und persönliche Weiterentwicklung aus und ist ein wichtiger Grund für das bessere Image von Zeitarbeit. (Robert Half/mc/ps)
Über die Arbeitsmarktstudie
Die von Robert Half entwickelte Arbeitsmarktstudie wird jährlich in 12 Ländern erhoben: Australien, Belgien, Brasilien, Chile, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Schweiz, Vereinigte Arabische Emirate. Die Befragung wurde im Dezember 2014 von einem internationalen, unabhängigen Meinungsforschungsinstitut unter 100 HR-Managern in der Schweiz durchgeführt. Weitere Studienergebnisse finden Sie unter www.roberthalf.ch/presse