General Electric: Milliardenverlust durch Spartenverkauf

General Electric: Milliardenverlust durch Spartenverkauf
GE-CEO Jeff Immelt tritt Ende Juli ab. (Foto: GE)

Jeff Immelt, CEO General Electric. (Foto: GE)

Fairfield – Vor dem Geldsegen für die Aktionäre steht erst einmal ein Milliardenverlust: Den US-Mischkonzern General Electric (GE) kommt der geplante Verkauf seiner Finanzsparte teuer zu stehen. Im ersten Quartal fiel beim Siemens-Rivalen vor allem wegen Kosten für die Abspaltung unter dem Strich ein Verlust von 13,6 Milliarden Dollar an, wie das Unternehmen mitteilte. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen einen Gewinn von 3 Milliarden Dollar verbucht.

Als der Konzern vergangene Woche die Pläne zum Verkauf der Finanzsparte vorstellte, hatte das Management bereits eine milliardenschwere Belastung angekündigt. Im eigentlichen Geschäft lief es zu Jahresbeginn trotz des belastenden Ölpreisverfalls passabel: Der um den Effekt des Spartenverkaufs bereinigte operative Gewinn ging im Jahresvergleich zwar um 5 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar zurück, fiel damit aber etwas besser aus als von Analysten gedacht. GE-Aktien legten zum Handelsstart in New York um mehr als ein Prozent zu und waren damit der nahezu einzige Wert im Plus.

Umsatz schrumpft um 12 %
Der Umsatz schrumpfte konzernweit um 12 Prozent auf 29,4 Milliarden Dollar, was ebenfalls massgeblich an den Effekten aus der Abspaltung des Finanzgeschäfts lag. Ohne diese hätte das Umsatzminus 3 Prozent betragen, rechnete der Konzern vor. Im Ölgeschäft belastete den Konzern weiter der Ölpreisverfall, weil Serviceunternehmen weniger Ausrüstung bei GE bestellten. Auch die Medizintechnik erhielt einen Dämpfer. Bei Kraftwerken lief es dagegen besser.

Umsatzplus im Industriebereich
Über alle Industrie-Segmente hinweg zog der operative Gewinn um 9 Prozent an, vor allem weil im Luftfahrtbereich dank Kosteneinsparungen ein starker Anstieg erwirtschaftet wurde. Die operative Gewinnmarge in der Sparte zog um mehr als einen Prozentpunkt auf 14,6 Prozent an – hier ist das Management um Vorstandschef Jeffrey Immelt deutlich erfolgreicher als der deutsche Dax-Konzern Siemens. Immelt sprach von «guten Resultaten».

Der Manager trimmt den US-Konzern mit dem Verkauf des Finanzgeschäfts auf den Industriebereich. Aus diesem sollen ab 2018 mehr als 90 Prozent der Gewinne kommen. «Mit dem Verkauf des Finanzgeschäfts machen wir einen grossen Schritt in unserer Strategie, General Electric stärker auf seine Wettbewerbsvorteile hin auszurichten,» sagte Immelt.

In der vergangenen Woche hatte GE bekannt gegeben, sich von dem Grossteil seiner Finanzsparte trennen zu wollen, unter anderem von Immobilienpaketen im Wert von rund 26,5 Milliarden Dollar. Die Sparte war für den Konzern in der Finanzkrise zu einem Klotz am Bein geworden. Im Gegenzug sollen die Aktionäre in den kommenden Jahren über Aktienrückkäufe und Ausschüttungen bis zu 85 Milliarden Dollar erhalten. (awp/mc/pg)

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