Flexible Arbeitszeiten nehmen zu

Flexible Arbeitszeiten nehmen zu

Der Anteil der Teilzeiterwerbstätigen ist von 31,7% im Jahr 2004 auf 36,0% im Jahr 2014 gestiegen.

Neuenburg – Im Jahr 2014 hatte knapp die Hälfte der Arbeitnehmenden (44,6%) flexible Arbeitszeiten. Jede fünfte erwerbstätige Person (20,5%) arbeitete regelmässig am Samstag und rund jede zehnte (10,6%) am Sonntag. Die Arbeitszeitmodelle variieren stark je nach Bildungsstufe und Geschlecht. Dies geht aus den Ergebnissen der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2014 des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Im Jahr 2014 hatten 44,6 Prozent der Arbeitnehmenden flexible Arbeitszeiten (2004: 41,7%). Als «flexibel» gelten folgende Arbeitszeitmodelle: Wochen- oder Monatsarbeitszeit mit oder ohne Blockzeiten, Jahresarbeitszeit oder Arbeitszeiten ohne formale Vorgaben. Männer haben öfter flexible Arbeitszeiten als Frauen (51,1% gegenüber 37,6%). Arbeitnehmende mit einem Abschluss auf Tertiärstufe (Hochschule, höhere Berufsbildung) verfügen fast dreieinhalbmal häufiger über flexible Arbeitszeiten als jene ohne nachobligatorische Ausbildung (62,3% gegenüber 17,9%). Bei den Männern ist dieser Unterschied besonders ausgeprägt (Tertiärstufe: 70,2%; Sekundarstufe I: 15,7%).

Zunahme der Teilzeitarbeit
Der Anteil der Teilzeiterwerbstätigen ist von 31,7 Prozent im Jahr 2004 auf 36,0 Prozent im Jahr 2014 gestiegen. Bei den Männern, von denen lediglich 15,9 Prozent eine Teilzeitstelle innehaben, hat die Bildungsstufe nur wenig Einfluss auf den Beschäftigungsgrad. Die Frauen arbeiten mehrheitlich Teilzeit (59,2%). Der Teilzeitanteil ist bei Frauen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II (Maturität, Lehre) oder Tertiärstufe (62,9% bzw. 57,3%) höher als bei Frauen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe I (50,7%).

Ein Fünftel der Erwerbstätigen arbeitet samstags
Im Jahr 2014 arbeiteten 20,5 Prozent der Erwerbstätigen regelmässig am Samstag. Frauen leisteten häufiger Samstagsarbeit als Männer (22,3% gegenüber 18,8%). Erwerbstätige mit einem Abschluss auf Sekundarstufe I oder II (28,4% bzw. 23,1%) arbeiteten öfter samstags als jene mit Tertiärabschluss (15,0%). Jede zehnte erwerbstätige Person (10,6%) arbeitete regelmässig am Sonntag (Frauen: 11,3%; Männer: 9,9%).

Jede zwanzigste erwerbstätige Person arbeitet nachts
Jede zwanzigste erwerbstätige Person (5,0%) leistete 2014 regelmässig Nachtarbeit (Frauen: 4,2%; Männer: 5,7%). Während die Bildungsstufe bei den Frauen keinen Einfluss zu haben scheint, arbeiten Männer mit einem Abschluss auf Sekundarstufe I mehr als doppelt so häufig nachts wie solche mit einem Tertiärabschluss (10,0% gegenüber 4,3%).

17,1 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten regelmässig am Abend. Auch hier zeigen sich Unterschiede nach Bildungsstufe: Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe I (21,2%) leisten öfter Abendarbeit als jene mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II (16,6%) oder Tertiärstufe (16,5%).

Arbeit auf Abruf
4,8 Prozent der Arbeitnehmenden arbeiteten 2014 auf Abruf. Dieses Arbeitsmodell ist bei Frauen (6,1% gegenüber 3,7% bei den Männern) und bei Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe I (7,6% gegenüber 3,1% bei Personen mit einem Tertiärabschluss) deutlich stärker verbreitet. In der ersten Gruppe (Sekundarstufe I) sind Frauen fast doppelt so oft von Arbeit auf Abruf betroffen wie Männer (9,9% gegenüber 5,0%).

Jede zehnte Frau hat mehrere Arbeitsstellen
Im Jahr 2014 hatten 7,3 Prozent der Erwerbstätigen mehrere Arbeitsstellen. Bei den Frauen (9,6%) war dieser Anteil deutlich höher als bei den Männern (5,3%). Besonders ausgeprägt ist der Unterschied bei Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe I: In dieser Gruppe ist die Mehrfacherwerbstätigkeit bei den Frauen (11,7%) mehr als dreimal häufiger als bei den Männern (3,5%).

7,4 Prozent der Arbeitnehmenden haben einen befristeten Vertrag
Im Jahr 2014 waren 7,4 Prozent der Arbeitnehmenden in einem befristeten Arbeitsverhältnis angestellt, bei 2,4 Prozent betrug die Vertragsdauer weniger als sechs Monate. Obschon Geschlecht und Bildungsstufe hierbei keine wesentliche Rolle zu spielen scheinen, sind es die Frauen mit einem Tertiärabschluss, die am häufigsten in einem solchen Arbeitsverhältnis tätig sind (11,2%). (BFS/mc/ps)

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