Actelion beschleunigt immunologische Entwicklung
Actelion-CEO Jean-Paul Clozel. (Copyright: Actelion)
Allschwil – Das Pharmaunternehmen Actelion will seine klinische Entwicklung auf dem Gebiet von immunologischen Erkrankungen beschleunigen. Für den Wirkstoff Ponesimod hat das Unternehmen ein Phase III-Entwicklungsprogramm bei Patienten mit Multipler Sklerose gestartet, wie Actelion am Donnerstag mitteilte. Zudem beginnt Ponesimod in einer Phase II-Studie bei Patienten mit chronischer immunologischer Reaktion bei Stammzellen-Transplantationen.
Die Entscheidung für die Beschleunigung der Entwicklungsaktivitäten auf dem Gebiet von immunologischen Erkrankungen beruhe auf der Bewertung verschiedener selektiver S1P(1)-Rezeptormodulatoren, die Actelion im Rahmen der unternehmenseigenen Forschungsaktivitäten entdeckt habe, heisst es weiter. Dank des Erfolgs auf dem Gebiet des Lungen-Bluthochdrucks (PAH) könne das Unternehmen das Augenmerk nun auf das zweite Element der Unternehmensstrategie richten und sich mit dem Aufbau eines zusätzlichen Spezialitäten-Portfolios im Bereich der Immunologie befassen, wird CEO Jean-Paul Clozel in der Mitteilung zitiert.
Für die Phase-III OPTIMUM für Ponesimod soll die Rekrutierung von Patienten in Kürze beginnen. Ziel der Studie ist es nachzuweisen, dass Ponesimod für Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose einer Behandlung mit Teriflunomid überlegen ist. In die voraussichtlich etwas über drei Jahre dauernde Studie sollen etwa 1’100 Patienten einbezogen werden.
Weitere Studien für Ponesimod
Daneben wird Actelion eine offene Phase II-Studie mit Ponesimod bei Patienten mit moderater oder schwerer «Graft-versus-Host»-Patienten initiieren, die auf die Erst- bzw. Zweitbehandlung unzureichend reagiert haben. Die Graft-versus-Host-Erkrankung ist die schwerste und häufigste langfristige Komplikation von Stammzelltransplantationen und führt häufig zum Tod der betroffenen Patienten. Insgesamt sollen in die voraussichtlich 18 Monate dauernde Studie etwa 30 Patienten in die Studie einbezogen werden.
Mit einem zweiten S1P(1)-Modulator wird Actelion ausserdem eine Phase II-Wirkungsstudie bei erwachsenen Patienten mit systemischem Lupus Erythematodes durchführen, eine Autoimmunerkrankung mit unbekannter Ursache, die unter anderem zu Hautausschlägen, Arthritis, Anämie, Blutplättchenmangel, Serositis, Nierenentzündungen, Krampfanfälle und Psychosen führen kann. Die Studie mit 64 Patienten soll über einen Zeitraum von ungefähr 20 Monaten stattfinden. (awp/mc/ps)