Ölpreise erholen sich von starken Vortagesverlusten
New York / London – Die Ölpreise haben am Donnerstag einen Teil ihrer starken Vortagesverluste wieder wett machen können. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (etwa 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 56,78 US-Dollar und damit 1,23 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 60 Cent auf 51,03 Dollar. Am Vortag waren beide Ölsorten um jeweils etwa zwei Dollar gefallen.
Forderungen von Irans obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei haben laut Händlern die Ölpreise gestützt. Er befürwortete zwar ein umfassenden Atomabkommen mit dem Westen. Zugleich verlangte er am Donnerstag jedoch, dass die Aufhebung der gegen sein Land verhängten Sanktionen sofort mit der Unterzeichnung eines solchen für Ende Juni geplanten Abkommens beginnen müsse. Die Sanktionen dürften «nicht schrittweise, erst recht nicht in sechs Monaten» aufgehoben werden, sagte er.
Gegenbewegung
Händler sprachen zudem von einer Gegenbewegung am Ölmarkt, nachdem die Preise zur Wochenmitte nach einem unerwartet starken Anstieg der US-Ölreserven massiv unter Druck geraten waren. Die Rohöllagerbestände in der grössten Volkswirtschaft der Welt hatten in der vergangenen Woche ein Rekordhoch erreicht.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ging zuletzt zurück. Das Opec-Sekretariat meldete am Donnerstag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Mittwoch bei 54,28 US-Dollar gelegen habe. Das sind 33 Cent weniger als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/upd/ps)