Fed: Keine grundsätzliche Änderung des geldpolitischen Kurses

Fed: Keine grundsätzliche Änderung des geldpolitischen Kurses
Janet Yellen, scheidende Fed-Chefin. (Foto: © United States Government Work)

Janet Yellen, Chefin US-Notenbank Federal Reserve. (© US Government Work)

New York – Mehrere Mitglieder der US-Notenbank Fed sehen nach unerwartet schwachen US-Arbeitsmarktdaten für März keinen Grund für eine grundsätzliche Änderung des geldpolitischen Kurses. Während der Osterfeiertage sprachen sowohl der Chef der regionalen Notenbank von Atlanta, Dennis Lockhart, als auch der Leiter der regionalen Notenbank von New York, William Dudley, von einer vorübergehenden Schwächephase der US-Wirtschaft im ersten Quartal. Wie bereits im Jahr zuvor sei die Konjunktur im Auftaktquartal wegen eines harten Winters schwach ausgefallen. Jetzt gelte es, die weiteren Daten genau zu beobachten.

Eine Reihe von zuletzt unerwartet schwachen US-Konjunkturdaten verstärkten am Markt die Zweifel an einer schnellen Zinswende durch die Fed. Trotz der jüngsten Rückschläge habe sich der Ausblick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung insgesamt aber nicht geändert, versicherten beide Währungshüter. Dudley favorisiert nach der Zinswende einen «flachen» Anstieg der Leitzinsen in den USA. Dies entspricht auch der Sichtweise von US-Notenbankchefin Janet Yellen.

Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Juni sinkt
Lockhart sprach sich gegen eine Zinserhöhung bereits im Juni aus und favorisierte als Zeitpunkt für die Zinswende eine der darauf folgenden Zinssitzungen. Am Markt hatte sich bereits das Zeitfenster von Juni bis September für die erste Zinserhöhung etabliert, wobei nach Einschätzung von Experten die Chancen für den Juni-Termin nach den schwachen Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag gesunken sind.

Zuletzt hatte die US-Notenbank im Statement zur Zinsentscheidung das Wort «geduldig» gestrichen und damit eine erste Zinserhöhung im Verlauf des Jahres signalisiert. Sowohl Dennis Lockhart als auch William Dudley sind in diesem Jahr stimmberechtigte Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der Fed. Dudley gilt als besonders einflussreich, weil die New Yorker Fed in engem Kontakt mit den Banken an der Wall Street steht und die geldpolitischen Operationen mit ihnen durchführt. (awp/mc/pg)

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