EU-Schluss: EuroStoxx50 legt 0,01% auf 3715,27 Punkte zu
Paris – Vor dem langen Wochenende samt wichtigem US-Arbeitsmarktbericht am Karfreitag haben die Investoren an den europäischen Börsen vorsichtig agiert. So schloss der EuroStoxx 50 am Donnerstag kaum verändert. Gute Konjunkturdaten aus den USA indes bescherten den Leitindizes in London und Paris moderate Gewinne.
Der EuroStoxx legte um 0,01 Prozent auf 3715,27 Punkte zu. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Plus von 0,99 Prozent. An der Pariser Börse stieg der CAC-40-Index am Donnerstag um 0,24 Prozent auf 5074,14 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,35 Prozent auf 6833,46 Zähler.
In den USA hatte es in der vergangenen Woche überraschend wenig Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gegeben. Zudem war im Februar in der US-Industrie die Serie von Rückschlägen beim Auftragseingang überraschend zu Ende gegangen.
Die am Freitag anstehenden Daten zur Entwicklung des US-Arbeitsmarktes im März spielen eine wichtige Rolle für den Startzeitpunkt der von der US-Notenbank avisierten Zinswende und auch für das Ausmass und das weitere Vorgehen. Die erste Erhöhung der Leitzinsen nach der Finanzkrise vor mehr als sechs Jahren wird von den meisten Börsianern frühestens ab Juni erwartet.
In Europa mussten unter den 19 Branchen die Rohstoffunternehmen mit minus 1,67 Prozent die grössten Verluste hinnehmen. Spitzenreiter war hingegen der Lebensmittel- und Getränkesektor mit plus 0,46 Prozent. Unter den Einzelwerten stachen dabei in London die Aktien von Tate & Lyle mit einem Plus von rund drei Prozent heraus. Der britische Südzucker-Konkurrent hatte Zahlen zum vierten Quartal veröffentlicht und seinen Jahresausblick bekräftigt. Die Bilanz sei zwar uninteressant, sagte ein Analyst, ergänzte dann aber: «Keine schlechten Nachrichten sind positive.»
Die Aktien von Marks & Spencer zogen als zweitbester Wert im britischen Leitindex FTSE 100 um rund viereinhalb Prozent an. Der Umsatz des Handelskonzerns war zwischen Januar und März um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Im EuroStoxx gaben die Anteilsscheine von Vivendi als einer der schwächsten Indexwerte um mehr als ein Prozent nach. Grossaktionär Vincent Bollore hatte zwar seinen Anteil am französischen Mischkonzern auf 12 Prozent aufgestockt und damit zum zweiten Mal in einer Woche. Auf der Hauptversammlung am 17. April aber drohe eine Auseinandersetzung zwischen Bollore und dem US-Hedgefonds P. Schoenfeld Asset Management, vermutet ein Börsianer.
Bester Wert in niederländischen Leitindex Amsterdam-Exchanges-Index waren die Papiere von KPN mit plus 2,75 Prozent. Laut dem Telekomkonzern gibt es mehrere Interessenten für dessen belgische Mobilfunktochter Base. (awp/mc/pg)