Neues Theater eröffnet: Hamburgs Tourismus wächst
Hamburg – Mitten auf dem Hamburger Grossmarkt hat am Samstagabend das neue Mehr! Theater eröffnet. Damit baut Deutschlands Musicalhauptstadt Hamburg ihren Standort weiter aus. Das neue Theater bietet bis zu 2400 Zuschauern Platz und ist damit das grösste der Stadt. Insgesamt kann die Hansestadt nun mit fünf Musicalspielstätten aufwarten. Schon jetzt gilt Hamburg nach New York und London als drittgrösste Musicalmetropole der Welt.
Für den Hamburger Tourismus ist das ein Segen: Die Hanseaten können derzeit bereits mehr als zwei Millionen Musical-Fans jährlich begrüssen – Experten rechnen in Zukunft sogar mit bis zu drei Millionen Besuchern pro Jahr.
Neuer Disney-Klassiker in Hamburg
Ein Grund für die optimistischen Voraussagen ist die Verpflichtung eines neuen Disney-Klassikers. Das Musical ‹Aladdin› kommt im Dezember vom Broadway nicht etwa ans Londoner West End, sondern feiert Europa-Premiere im Theater Neue Flora in Hamburg. Disney-Adaptionen sind gewöhnlich ein Garant für hohe Besucherzahlen. Nach 13 Jahren Spielzeit im Hamburger Hafen feierte der Dauerbrenner ‹Der König der Löwen› letzten Herbst einen Meilenstein: 10 Millionen Besucher.
Aber nicht nur Disney-Produktionen sorgen für den Besuchersegen. Die Boxergeschichte Rocky› läuft seit 2012 sehr erfolgreich am Spielbudenplatz und das Weltmeister-Musical ‹Das Wunder von Bern› verkaufte in den ersten zwei Monaten nach der Premiere bereits 200.000 Tickets.
Alles begann mit Cats
Dass Hamburg zur Musical-Metrople geworden ist, ist dem schillernden Visionär Friedrich Kurz zu verdanken. Er lernte Mitte der 1980er Jahre Andrew Lloyd Webber in London kennen und brachte dessen ‹Cats› an die Elbe. Das damals abrissreife Operettenhaus bekam er von der Stadt mietfrei, baute es zum Musicaltheater um und schloss Verträge mit Hotels, Reiseveranstaltern und der Bahn. Sein Plan funktionierte. ‹Cats› lief 15 Jahre am Kiez, mehr als sechs Millionen Zuschauer wollten die singenden Katzen sehen. Für das ‹Phantom der Oper› liess er gar ein komplett neues Musicalhaus bauen – die Neue Flora an der Stresemannstrasse. Bei der Premiere 1990 protestierten noch tausende Autonome, mittlerweile hat sich die Stadt an den Musicaltourismus nicht nur ideell, sondern auch finanziell gewöhnt. (Muscials/mc/hfu)