Chinas Notenbank lockert Anforderungen bei Immobilienkrediten
Bau von neuen Wohnhäusern in China.
Peking – Die chinesische Zentralbank stemmt sich gegen die Flaute auf dem Immobilienmarkt. Die Notenbank lockerte am Montag die Anforderungen an Immobilienkredite. Käufer von Zweithäusern müssten teilweise nur noch 40 Prozent des Hauswerts als Anzahlungen leisten, teilte die Notenbank am Montag mit. Zuvor lag die Anzahlung bei 60 Prozent. Damit sollen Haushalten, die zwar eine laufende Immobilienfinanzierung haben, bessere Lebensumstände ermöglicht werden. Aber auch für Erstkäufer von Häusern sei die erforderliche Anzahlung teilweise gesenkt worden.
«Scheinbar ist die derzeitige Verfassung des chinesischen Immobilienmarktes aus Sicht der Zentralregierung nicht mehr hinnehmbar», kommentierte Experte Frederik Kunze von der NordLB. Die Auswirkungen der heutigen Ankündigungen sei aber «als nicht übermässig hoch zu bewerten».
Weitere Massnahmen zu erwarten
Nach Einschätzung von Kunze sei nach jüngsten Aussagen von Notenbankchef Zhou Xiaochuan und vom Regierungschef Li Keqiang von weiteren Massnahmen auszugehen. «Vor allem seitens der Geldpolitik ist mit neuerlichen Schritten zu rechnen».
Das Wachstum der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt bröckelt: Seit Jahresbeginn sind fast alle wichtigen Konjunkturindikatoren aus China schlechter als erwartet ausgefallen. Einige Experten fragen sich bereits, ob die chinesische Wirtschaft auf eine harte Landung zusteuert. Vor allem der Immobilienmarkt hat sich wegen hoher Leerstände zuletzt stark abgeschwächt. Die Zahl der Hausverkäufe ging im Januar und Februar um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück.
Auch die Regierung bemüht sich, den Immobilienmarkt zu stützen. Das Finanzministerium teilte am Montag ebenfalls mit, die Verkaufssteuer auf selbst genutzte Häuser, die mindestens zwei Jahre im Besitz waren, zu erlassen. (awp/mc/ps)