Deutschland ist Elektroschrott-Meister: Neues Gesetz soll das ändern
Die Deutsche Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (Bild: Bundesregierung.de)
Berlin – Alle zwei Jahre ein neues Handy, alle vier Jahre einen neuen Fernseher und, … ach schon wieder ist das Laptopladekabel verschwunden. Aber auf Amazon gibt es die ja günstig. Kein Land in der EU produziert mehr Elektroschrott als Deutschland.
Die Bundesregierung würde diesen zweifelhaften ersten Platz gerne wieder loswerden und hat infolgedessen das Elektronikgesetz überarbeitet und einer europäischen Richtlinie angepasst. Verbraucher sollen Elektrogeräte künftig einfacher entsorgen können: Der Handel soll in Zukunft dazu verpflichtet werden beim Neukauf Altgeräte zurückzunehmen. Eine entsprechende Änderung des Elektronikgerätegesetzes hat das Kabinett beschlossen. So will die Regierung die Umwelt schützen und knappe Ressourcen schonen.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks sagt dazu: «Mit dem neuen Gesetz werden künftig noch weniger Altgeräte im Hausmüll landen und stattdessen umweltfreundlich entsorgt». In Zukuft sind Grosshandel und Fachgeschäfte dazu verpflichtet, Elektro- und Elektronik-Altgeräte beim Neukauf eines gleichwertigen Geräts kostenfrei zurückzunehmen. Als grosse Händler gelten Geschäfte mit mehr als 400 Quadratmetern Verkaufsfläche. Für kleinere Händler gilt das Gesetz nicht, da der Mehraufwand je nach Personalstärke nicht umsetzbar sei.
Auch Online-Händler müssen Geräte zurücknehmen
Kleine Altgeräte mit einer maximalen Kantenlänge von 25 Zentimetern müssen die grossen Händler auch dann zurücknehmen, wenn ein Kunde kein neues Gerät kauft. Auch Online-Händler sind verpflichtet, Geräte zurückzunehmen. Recylinghofe bleiben jedoch trotzdem bestehen. Das neue Gesetz soll das alter System nicht ablösen, sondern erweitern.
Alte Geräte reparieren
Nur weil die Garantie abgelaufen ist, bedeutet ein Defekt im Gerät nicht immer gleich den Totalschaden. Viele elektronische Geräte können mit wenigen Handgriffen wieder zum Laufen gebracht werden. Das Problem ist lediglich, dass hier Fachwissen vonnöten ist. Einige Anbieter spezialisieren sich jedoch auf genau diese Art kleinerer Reparaturen. Oft schont man mit etwas Recherche und Einsatzbereitschaft nicht nur das eigene Portemonnaie, sondern auch die Umwelt. (rtc/mc/hfu)
