Emmi verzeichnet 2014 deutlichen Gewinnrückgang
Emmi-CEO Urs Riedener. (Foto: Emmi)
Luzern – Die Emmi-Gruppe muss für das vergangene Geschäftsjahr 2014 einen deutlich Rückgang bei Betriebs- und Reingewinn hinnehmen. Grund ist der Millionen-Abschreiber auf die italienische Joghurt-Firma Trentinalatte zum Halbjahr. Bereinigt um diesen einmaligen Effekt, legten die Gewinnzahlen allerdings leicht zu und die Dividende soll unverändert bleiben. Im Ausblick zeigt sich der Milchverarbeiter aufgrund des starken Frankens vorsichtig.
Das ausgewiesene Betriebsergebnis (EBIT) sank im Berichtsjahr um 19% auf 136,2 Mio CHF und der Reingewinn um 25% auf 78,9 Mio CHF, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Emmi blieb damit vor allem beim Reingewinn klar über den Analysten-Schätzungen. Diese hatten 135,7 Mio bzw. 70,5 Mio prognostiziert.
Wird der Abschreiber von rund 35 Mio, der im letzten August angekündigt worden war, nicht einberechnet, bleiben beim EBIT 170,7 Mio (VJ 160,0) und beim Reingewinn 109,4 (VJ 97,6) Mio CHF. Die entsprechenden Margen konnte somit auf 5,0% von 4,9% bzw. auf 3,2 von 3,0% verbessert werden. Der Generalversammlung vom 22. April wird aufgrund der Resultate eine unveränderte Dividende von 3,80 CHF je Namenaktie – wiederum aus Kapitalreserven – beantragt.
Umsatz auf 3,4 Mrd Franken gesteigert
Der Gruppen-Umsatz 2014 ist derweil seit Ende Januar schon bekannt: Er stieg um 3,2% auf 3,40 Mrd CHF. Bereinigt um einen Akquisitionseffekt von +1,3% und einen Währungseffekt von -1,1% ergab sich ein organisches Plus von 3,0%.
Bei der Bruttogewinnmarge ergab sich eine leichte Verbesserung auf 33,2%. Die Division Europa habe einen grossen Beitrag zur Margenverbesserung beigetragen, weil zugunsten der Profitabilität bewusst auf Geschäfte mit unzureichenden Margen verzichtet worden sei, heisst es. Und in der Schweiz sei es gelungen, dem Margendruck mit Rationalisierungen und Produktivitätssteigerungen zu begegnen.
CEO Riedener zeigt sich zufrieden
CEO Urs Riedener zeigt sich in der Mitteilung denn auch zufrieden mit dem Ergebnis: «Das Produktportfolio gezielt zu verbessern und Markenkonzepte mit Potenzial zu stärken, ist eine unserer strategischen Prioritäten. Das Ergebnis 2014 bestätigt, dass wir den Hebel richtig angesetzt haben.» Die Bereinigung bei Trentinalatte trübe zwar die Erfolgsrechnung. Der Blick auf die bereinigten Zahlen zeige aber klar, dass man in Bezug auf Profitabilität «auf einem guten Weg» sei.
Starker Franken belastet das Ergebnis
Für das laufende Jahr zeigt sich das Unternehmen zurückhaltend. Die Frankenstärke beeinflusse Emmi wie andere exportierende Schweizer Unternehmen auch, heisst es. Um den negativen Auswirkungen zu begegnen, erhöhte Emmi im ersten Quartal 2015 die Preise für Exportprodukte im Ausland. Weiter habe man die Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsprogramme in allen Schweizer Betrieben intensiviert und Preissenkungen mit internationalen Lieferanten sowie mit Milchproduzenten verhandelt.
Insgesamt rechnet Emmi für 2015 aber wegen des Frankens mit einem deutlich negativen Umrechnungseffekt sowie einem zusätzlichen organischen Umsatzrückgang. Auch bei den Erträgen sei mit einer Einbusse zu rechnen. Konkret geht Emmi von einem Rückgang beim organischen Umsatzwachstum von 2-3% aus, wobei vor allem die Divisionen Schweiz und Europa sich negativ entwickeln dürften, während die Division Americas wachsen sollte. Den EBIT erwartet Emmi in einer Bandbreite von 150 bis 160 Mio CHF und für den Reingewinn rechnet das Management mit einer Marge von «knapp 3%».
Die mittelfristige Umsatzprognose eines organischen Wachstums von jährlich 2-3% wird derweil aufrecht erhalten. (awp/mc/pg)