US-Schluss: Dow Jones schliesst 1,29% höher bei 17’977,42 Punkten
New York – Wiederentfachte Hoffnungen auf eine länger währende US-Niedrigzinsphase sowie der schwächere Dollar haben der Wall Street zum Wochenauftakt deutliche Gewinne beschert. Der Dow Jones Industrial schloss am Montag mit einem Plus von 1,29 Prozent bei 17 977,42 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 1,35 Prozent auf 2081,19 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex NASDAQ 100 ging es um 1,29 Prozent auf 4370,47 Zähler nach oben.
Anleger hätten die neuesten Wirtschaftsdaten zum Anlass genommen, ihren Zinspessimismus der vergangenen Wochen zu überdenken, sagte ein Händler. Die US-Industrie hatte im Februar ihre Produktion weniger stark ausgeweitet als erwartet. Verglichen mit Januar war die Herstellung um 0,1 Prozent gestiegen, während Bankvolkswirte im Schnitt mit einem Zuwachs um 0,2 Prozent gerechnet hatten. Zudem wurde das Produktionsplus vom Januar nach unten gesetzt. Auch der Empire-State-Index für das verarbeitende Gewerbe in der Region New York hatte niedriger gelegen als erwartet.
Die Kennziffern dürften vor dem Notenbanktreffen der Federal Reserve in dieser Woche wohl keine Zinserhöhungsfantasien schüren, kommentierte Helaba-Volkswirt Ralf Umlauf. Sein Kollege Bernd Krampen von der NordLB geht noch weiter: «Nach der Enttäuschung bei den US-Einzelhandelsumsätzen letzte Woche liefern auch die heutigen Zahlen zur Industrieproduktion das Bild einer zunehmend schwächelnden US-Konjunktur», schrieb er. Nun müsse die Fed am Mittwoch die grosse Frage beantworten, ob sie noch «geduldig abwarten» könne, oder doch wie zuletzt von vielen befürchtet, bereits im Juni die Zinsen erhöhe.
Unter den Einzelwerten standen Pharmawerte wegen eines Übernahmeduells im Fokus. Im Bietergefecht um das US-Pharmaunternehmen Salix hat der kanadische Konkurrent Valeant sein Kaufgebot von 158 auf 173 US-Dollar je Aktie oder 11,1 Milliarden Dollar in bar erhöht. Damit haben die beiden Unternehmen eine Einigung für einen Zusammenschluss erzielt. Mit dem höheren Angebot reagierten die Kanadier auf einen Angriff des US-Gesundheitsspezialisten Endo, der vergangenen Mittwoch 175 Dollar je Salix-Aktie offeriert hatte. Salix-Aktien stiegen um knapp 2 Prozent, Valeant-Papiere zogen um 2,49 Prozent an. Die Titel des Verlierers des Bietergefechts Endo legten um 2,66 Prozent zu.
Die Titel von Procter & Gamble verteuerten sich um 2,11 Prozent. Laut einem Medienbericht erwägt der Konsumgüterkonzern, seine Kosmetikmarken zu verkaufen oder an die Börse zu bringen. Dupont-Aktien waren mit einem Minus von 4,26 Prozent schwächster Wert im Dow. Analysten der US-Bank Merrill Lynch hatten die Titel des Chemiekonzerns von «Buy» auf «Underperform» abgestuft.
Unter den Technologiewerten waren Netflix mit einem Kursrückgang von 3,75 Prozent Schlusslicht im Nasdaq-100-Index. Die Anteilsscheine der Online-Videothek litten unter einer negativen Expertenäusserung. Ganz oben im Tech-Index legte Amgen um 5,69 Prozent zu. Der Biotech-Konzern hatte ermutigende Studiendaten zu einem neuen Herzmedikament veröffentlicht. (awp/mc/upd/pg)