CH-Schluss: SMI beendet Handel 0,5% höher bei 9080,03 Pkt.
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag mit deutlich höheren Kursen beendet. Nach einer soliden Aufwärtsbewegung in den ersten zwei Stunden bewegte sich der Markt ab 11 Uhr allerdings mehr oder weniger seitwärts. Eine klare Mehrheit der Titel schloss am letzten Tag der Woche im Plus, wobei von den SMI-Schwergewichten besonders die Pharmatitel Roche positiv hervorstachen.
Nicht allzu viel Bewegung brachten am frühen Nachmittag die US-Arbeitsmarktdaten, auf welche die Finanzmärkte schon seit Tagen gewartet hatten. Sie fielen tendenziell besser aus als von Marktbeobachtern geschätzt und bestätigten damit das Bild einer soliden Erholung in den USA. Die Arbeitslosenquote fiel jedenfalls im Februar mit 5,5% auf den niedrigsten Stand seit Mai 2008, auch wurden mehr Stellen geschaffen. Händler meinten, dass die Zahlen für die Aktienmärkte eher negativ interpretiert werden müssten, da damit die als dunkle Wolke über dem Markt schwebende Zinswende möglicherweise näher rücke. Eher reagiert als die Aktienmärkte haben allerdings die Devisenmärkte. So legte der US-Dollar zum Euro und zum Franken deutlich zu.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,50% höher bei 9’080,03 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,47% auf 1’345,81 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) ebenso 0,47% auf 9’083,83 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien notierten am Ende des Tages 20 im Plus und 10 im Minus.
Auf Wochensicht legte der SMI 0,7% zu und erzielte damit das siebte Wochenplus in Folge. Nachdem der SMI nach dem SNB-Entscheid innert zwei Tagen von knapp 9300 Punkten auf 7900 Punkten gefallen war, hat er somit rund 85% der Einbusse wieder wettgemacht.
Knapp die Hälfte der Freitagsgewinne gingen auf das Konto des SMI-Schwergewichtes Roche. Die Genussscheine des Basler Pharmagiganten legten zum Handelsschluss um 1,5% zu und waren damit weit oben im Feld der 30 Blue Chips. Nachdem der Titel bereits am Vortag, dem Tag des Dividendenabgangs, rund die Hälfte davon wieder aufgeholt hatte, machte er nun auch die zweite Hälfte wett. Dies zeige eindrücklich, wie wichtig im gegenwärtigen Umfeld die defensiven Blue Chips als Obligationenersatz seien, sagte eine Stimme im Markt dazu.
Die anderen SMI-Schwergewichte Nestlé (+0,4%) und Novartis (-0,1%) blieben deutlich zurück. Auch eine Meldung, dass in den USA das erste Biosimilar – notabene ein Produkt der Novartis-Tochter Sandoz – zugelassen wurde, verhalf letzteren zu keinen Höhenflügen.
Grössere Gewinne verzeichneten ausserdem die Bankentitel, wobei zum Schluss vor allem Julius Bär (+2,1%) stark performten, während UBS (+1,2%) und Credit Suisse (+0,5%) etwas zurück blieben. Am Berichtstag seien europaweit Bankenwerte im Fokus gestanden, hiess es, nachdem am Vortag der Stresstest der US-Banken erfolgreich über die Bühne gegangen war.
Relativ weit vorne im Feld waren auch diverse Zykliker und Versicherer zu finden, wie etwa Schindler PS (+2,0%), Swiss Life (+1,6%), Adecco (+1,1%), Baloise (+0,9%) oder Geberit (+0,8%). Geberit und Adecco werden kommende Woche als letzte SMI-Titel ihr Detailergebnis 2014 bekannt geben.
Die Liste der Verlierer wurde angeführt von Transocean (-1,6%) und Sika (-1,3%). Bei Sika hatte sich eine anfängliche Aufregung schnell etwas gelegt: Nachdem die Titel des Zuger Bauchemie- und Klebstoffherstellers gut 3% tiefer in den Handel gestartet waren, erholten sie sich deutlich. Im Streit um den Kauf der Aktienmehrheit durch Saint-Gobain erklärte die Übernahmekommission (UEK) das umstrittene Opting Out zwar für gültig. Doch die Frage, ob das auch im Fall einer Übertragung auf Saint-Gobain zutrifft, beantwortete die Behörde explizit nicht. Entsprechend dürfte die Unsicherheit weitergehen, hiess es im Handel dazu. Im Bereich von gut einem halben Prozent büssten ausserdem Sonova, Lonza und Givaudan ein.
Im breiten Markt legten vor dem letzten Handelstag der Woche mehrere kleinere Unternehmen Zahlen vor. Starrag (+4,3%) gewannen dank guten Zahlen und positiven Kommentaren deutlich an Wert. Der Metallverarbeiter SFS (+0,9%) und auch die Zehnder Group (+1,2%)) übertrafen mit ihrem jeweiligen Reingewinn die Prognosen der Analysten. Und Phoenix Mecano (+5,5) profitieren von einer Hochstufung durch die UBS auf ‹Buy›. (awp/mc/pg)