US-Schluss: Dow verliert 0,58 Prozent auf 18’096,90 Punkte

US-Schluss: Dow verliert 0,58 Prozent auf 18’096,90 Punkte

New York – Die wichtigsten US-Aktienindizes haben sich zur Wochenmitte weiter von ihren Rekordlevels entfernt. Neue Argumente für Gewinnmitnahmen boten aktuelle Daten vom Arbeitsmarkt. Im Februar fiel der Stellenzuwachs in der Privatwirtschaft weniger stark aus als erwartet. Allerdings wurden mittlerweile den sechsten Monat in Folge mehr als 200’000 Stellen geschaffen, so dass die Lage insgesamt robust bleibt. Die Stimmung im US-Dienstleistungssektor hellte sich sogar überraschend weiter auf. Der Konjunkturbericht der US-Notenbank («Beige Book») gab indes kaum Impulse.

Der Dow Jones Industrial verlor am Mittwoch letztlich 0,58 Prozent auf 18’096,90 Punkte. Am Montag hatte er bei 18’288 Punkten noch einen neuen Höchststand erreicht. Der marktbreite S&P-500-Index büsste 0,44 Prozent ein auf 2’098,53 Punkte. Marktteilnehmer sehen die Anleger vor der morgigen Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem grossen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag in Warteposition.

An der Technologiebörse fielen die Kurse weiter von ihrem höchsten Stand seit fünfzehn Jahren zurück: Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 rutschte um 0,30 Prozent auf 4’445,36 Punkte ab. Der breiter gefasste Nasdaq Composite hatte am Montag erstmals seit März 2000 wieder die Hürde von 5’000 Zählern genommen. Seither kam er nun um rund 0,8 Prozent zurück.

Ein verhaltener Analystenkommentar setzte den ehemaligen Dow-Wert Alcoa mit minus 3,89 Prozent deutlich unter Druck. Die Expertin Timna Tanners von der US-Investmentbank Merrill Lynch strich ihre Kaufempfehlung für die Papiere des weltgrössten Alu-Konzerns und kürzte ihre Gewinnschätzungen bis 2017 deutlich. Die Lage am Aluminiummarkt habe sich verschlechtert, schrieb sie.

Vergleichsweise stabil hielten sich im Leitindex die Papiere der Ölkonzerne Chevron Corp. und über weite Strecken auch ExxonMobil. Erstere schlossen unverändert, während Exxon letztlich 0,50 Prozent verloren. Exxon hat vor dem Hintergrund des massiven Ölpreisverfalls deutliche Ausgabenkürzungen angekündigt. Die Ausrüstungsinvestitionen sollen in diesem Jahr um rund zwölf Prozent auf 34 Milliarden Dollar (30 Mrd Euro) sinken, sagte Exxon-Chef Rex W. Tillerson am Mittwoch bei einer Investorenkonferenz. Der grösste börsennotierte Ölkonzern der Welt folgt damit einer Reihe anderer grosser Energiefirmen wie Chevron oder Shell, die ihre Budgets den rapide gesunkenen Ölpreisen bereits angepasst hatten.

Die Ölpreise sind derweil nach stark gestiegenen US-Rohöllagerbeständen deutlich gefallen. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) rutschte wieder unter 50 US-Dollar.

American Express setzten ihren Abwärtstrend mit minus 1,56 Prozent fort. Mit einem Abschlag von gut 13 Prozent seit Ende 2014 sind sie der schwächste Dow-Wert des laufenden Jahres. Deutlich besser ergeht es der Konkurrenz von Visa und Mastercard: Sie erklommen im gleichen Zeitraum neue Rekordstände und liegen noch mit gut 4 Prozent und 6 Prozent vorn. Bester Dow-Wert waren die Versicherungstitel von UnitedHealth Group, die mit plus 0,85 Prozent ihre bislang überdurchschnittliche Entwicklung untermauerten.

Die Anteilsscheine von Ambarella zogen um 7,04 Prozent an. Der Hersteller von bildverarbeitenden Halbleitern hatte mit seinem Gewinn im vierten Quartal sogar die optimistischsten Analystenerwartungen übertroffen. Auch der Umsatz überraschte positiv. (awp/mc/ps)

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