EU-Schluss: EuroStoxx50 gewinnt 0,97% auf 3583,44 Punkte
Paris – Die europäischen Börsen haben weitere Verluste zur Wochenmitte schnell abgeschüttelt. Eine deutliche Erholung der am Vortag schwachen Autowerte trieb die wichtigsten Indizes wieder in Richtung ihrer jüngsten Rekorde. Auch Bankentitel halfen kräftig mit.
Der EuroStoxx 50 gewann letztlich 0,97 Prozent auf 3’583,44 Punkte. Am Montag hatte der europäische Leitindex bei 3607 Punkten noch den höchsten Stand seit Mitte 2008 markiert, bevor er bis zum Vormittag um gut 50 Punkte zurücksetzte. In Paris gewann der CAC 40 0,99 Prozent auf 4’917,35 Punkte. Der Londoner Leitindex FTSE 100 stieg um 0,44 Prozent auf 6’919,24 Punkte. Er hatte am Montag bei 6’974 Punkten ein Rekordhoch erreicht.
Verhaltene Stimmungsdaten aus den Unternehmen der Eurozone belasteten nicht nachhaltig. Die Anleger bleiben vielmehr fokussiert auf die morgige Sitzung der Europäischen Zentralbank. In wenigen Tagen beginnt die EZB mit ihrem billionenschweren Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren.
Angeführt wurde der an der Spitze der Branchenübersicht liegende Autosektor von Daimler. Mit plus 2,79 Prozent und einem frischen Hoch seit 1999 waren die Papiere der Stuttgarter Favorit in Eurostoxx und Dax. Die Pkw der Marke Mercedes-Benz hatten sich im Februar in den USA um 4,5 Prozent häufiger verkauft als im Vorjahresmonat. Die Anteile von Peugeot kletterten gar um 3,97 Prozent und erreichten den höchsten Stand seit 2011.
Unter den Banken standen Standard Chartered mit Geschäftszahlen und einem Kurssprung von 5,11 Prozent im Fokus. Die zuletzt kriselnde britische Grossbank kommt trotz eines weiteren Gewinnrückgangs wohl ohne frisches Kapital aus. Vorstandschef Peter Sands will die Bank stattdessen mit dem Rückzug aus risikoreichen Geschäften und einem Sparkurs fit für die strenger werdenden Auflagen machen.
Barclays schüttelten derweil ihre Verluste vom Vortag in Reaktion auf rote Zahlen nun wieder komplett ab. Sie gehörten mit plus 3,19 Prozent ebenfalls zu den Favoriten in London.
In die Anteile des Bergbaukonzerns Fresnillo kam indes nach der Bilanzvorlage weiterer Verkaufsdruck. Sie brachen um 8,46 Prozent ein, nachdem die Ergebnisse die Markterwartungen verfehlt hatten. Fresnillo führte auch den Rohstoffsektor an seinem dritten schwachen Tag in Folge an.
Schwächster Wert im Eurostoxx waren Inditex mit einem Abschlag von 1,44 Prozent. Die Experten der Investmentbank Bernstein halten die Papiere des spanischen H&M-Konkurrenten laut Händlern inzwischen für fair bewertet und strichen ihre Empfehlung. An ihrer Präferenz gegenüber der H&M-Aktie ändere sich aber nichts. Die Titel der Schweden veränderten sich kaum. (awp/mc/pg)