Umsatzplus von 2,7 %: DKSH trotzt widrigem Umfeld
DKSH-CEO Jörg Wolle. (Foto: DKSH)
Zürich – DKSH ist im vergangenen Jahr trotz starkem Gegenwind gewachsen und hielt beim Gewinn den Schaden in Grenzen. Das Management rechnet damit, dass die wirtschaftliche Krise im Hauptmarkt Thailand nun überwunden ist. Die Aktionäre sollen in Zukunft noch stärker am Erfolg teilhaben. Die thailändische Wirtschaft schwächelte 2014. Statt der üblichen imposanten Wachstumszahlen legte das Bruttoinlandprodukt des südostasiatischen Landes für einmal nur um magere 0,7% zu. Das war für den Zürcher DKSH-Konzern, der gut ein Drittel des Umsatzes in Thailand erzielt, ein Problem.
«Der Wind blies uns kräftig ins Gesicht», sagte DKSH-CEO Jörg Wolle am Donnerstag an der Bilanzmedienkonferenz. Er sprach sogar vom «anspruchsvollsten Jahr» seit der Fusion der beiden Zürcher Handelshäuser Diethelm-Keller und Sibner-Hegner zu DKSH im Jahr 2002. Hintergrund der Schwächephase in Thailand war die dortige politische Krise und der Militärputsch, welche die Konsumentenstimmung massiv eintrübten, Touristen abschreckten und die Investitionsfreude dämpften.
Der DKSH-Konzern, der Firmen bei der Expansion nach Asien unterstützt – von der Marktevaluation bis zur Logistik – spürte aber auch in weiteren Märkten Gegenwind. Die Abschwächung der japanischen Währung Yen, die politischen Unruhen in Hongkong und die sinkende Nachfrage nach Luxusprodukten in China hätten das Geschäft zusätzlich beeinträchtigt.
Marktanteile gewonnen
Mit den Resultaten 2014 ist CEO Wolle angesichts dieser negativer Einflüsse zufrieden. Konkret stieg der Umsatz um 2,7% auf 9,82 Mrd CHF. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus sogar 7,1% betragen, wobei das organische Wachstum 6,4% und Übernahmen 0,7% beisteuerten. Selbst in Thailand seien Marktanteile gewonnen worden, sagte Wolle.
Besonders gut lief das Geschäft im Segment Healthcare (+11% in LW), während sich die Bereiche Spezialrohstoffe (+6,6%) sowie Konsumgüter (+3,7%) mittelprächtig und das Segment «Technologie» unterdurchschnittlich (+0,1%) entwickelten.
Weniger positiv sehen die Kennzahlen weiter unten in der Erfolgsrechnung aus. So nahm der bereinigte EBIT um 3,4% auf 272,7 Mio CHF und der Gewinn nach Steuern um 8,7% auf 195,5 Mio CHF ab. In diesen Kennzahlen sind einmalige Effekte herausgerechnet, die sich 2013 positiv ausgewirkt hatten. Inklusive dieser Sondereffekte wäre das Minus 2014 bei diesen Kennzahlen noch markanter ausgefallen. DKSH betonte allerdings, dass der bereinigte EBIT zu konstanten Wechselkursen minimal zugenommen hätte.
Höhere Ausschüttungsquote
Den Aktionären soll nun eine Dividende von 1,15 CHF zufliessen (VJ 1,10 CHF). Dies entspreche einer Ausschüttungsquote von knapp 39% und liege damit im Rahmen der neu angepeilten Ausschüttungsquote von 30% bis 50% (bislang: 25% und 35%), hiess es. Die Erhöhung begründet das Unternehmen mit der «Zuversicht für die kommenden Geschäftsjahre». So wurden die Mittelfristziele bestätigt. Diese sehen vor, dass der Umsatz bis 2016 zu konstanten Wechselkursen jährlich um 8% und der EBIT um 10% steigt.
CEO Wolle geht davon aus, dass sich das Umfeld schon im laufenden Jahr aufhellen wird – insbesondere in Thailand. So gingen die Prognostiker für das laufende Jahr «von einem mittleren einstelligem BIP-Wachstum» aus.
Krise als Vorteil
Auf längere Frist sieht der CEO gute Wachstumsmöglichkeiten aufgrund der «explodierenden Mittelschicht» in Asien und des zunehmenden innerasiatischen Handels. Und selbst der Krise in Thailand kann Wolle Positives abgewinnen: Sie habe möglichen Kunden, die Risiken in Asien aufgezeigt. Dies erhöhe wohl die Chancen, dass die Expansion an einen Partner wie DKSH ausgelagert werde.
Für Analysten waren die Resultate keine grosse Überraschung. Gelobt wurde zum Teil die neue Ausschüttungspolitik und der bestätigte Ausblick. An der Börse legte die DKSH-Aktie zunächst zu, rutschte dann allerdings in die Verlustzone ab und beendet den Handel mit 1,0% im Minus (SPI: +0,69%). (awp/mc/pg)