OC Oerlikon dank Metco mit starkem Umsatzwachstum

OC Oerlikon dank Metco mit starkem Umsatzwachstum

Oerlikon-CEO Brice Koch. (Foto: OC Oerlikon)

Zürich – OC Oerlikon hat im Geschäftsjahr 2014 den Umsatz dank der Übernahme von Metco deutlich gesteigert – Einmaleffekte belasteten jedoch die Marge. Das Ergebnis lag etwas unter den Erwartungen der Analysten. Die für das laufende Jahr in Aussicht gestellte stabile Profitabilität und die höhere Dividende bewahren die Aktien nicht vor einem Minus.

Der Umsatz stieg 2014 gegenüber dem Vorjahr um 16% auf 3,22 Mrd CHF. Auch organisch sei Oerlikon im einstelligen Prozentbereich gewachsen, sagte CEO Brice Koch am Dienstag. Der Auftragseingang legte derweil um 9,0% auf 3,03 Mrd zu. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT verbesserte sich geringfügig um 0,3% auf 360 Mio CHF, was einer Marge von 11,2% (VJ 13,0%) entspricht. Der Reingewinn aus fortgeführten Aktivitäten schliesslich ging um 2,4% auf 247 Mio zurück.

Surface mit deutlichem Wachstum – Normalisierung bei Manmade Fibers
Die Entwicklung war auf Segmentebene war jedoch sehr uneinheitlich. Surface Solutions wuchs vor allem durch die für sieben Monate konsolidierte Metco. Der Umsatz verdoppelte sich hier fast auf 973 Mio CHF. Unterdessen ging der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT um 6,7% auf 98 Mio zurück, wodurch sich die Marge auf 10,0% mehr als halbierte. Die negativen Einmaleffekte durch Akquisitions- und Integrationskosten beziffert Koch auf 48 Mio CHF. Der Bereich setzt auf weiteres Wachstum und hat auch 2014 neue Beschichtungszentren eröffnet und eine Reihe neuer Technologien lanciert.

Das Segment Manmade Fibers verlor 5,0% an Umsatz auf 1,07 Mrd CHF. Der Bestellungseingang ging um 16% und der Bestellungsbestand um 33% deutlich zurück. Hieran könne man die erwartete Marktnormalisierung mit einer schwächeren Nachfrage aus China ablesen, sagte der Oerlikon-Chef. Das Geschäft bleibe jedoch margenstark und der EBIT konnte um 4,8% auf 197 Mio CHF erhöht werden. Oerlikon will das Segment gegenüber Nachfrageschwankungen widerstandsfähiger machen.

Drive Systems verbuchte ein Umsatzplus von 6,1% und der Betriebsgewinn verbesserte sich mit +58% deutlich. Die Marge ist mit 5,3% jedoch weiter vergleichsweise gering. Der Bereich sei 2014 mit anhaltend schwierigen Marktbedingungen konfrontiert gewesen. Gegen Ende des Geschäftsjahres habe sich eine Erholung im US-amerikanischen Bau- und Infrastrukturmarkt gezeigt, während der globale Bergbau- und Landwirtschaftssektor weiter schwach war.

Ebenfalls als schwierig wird das Umfeld für das Segment Vacuum eingestuft. Hier werden Verzögerungen bei Grossprojekten im Energiesektor sowie bei Industrie- und Glasbeschichtungsanwendungen als Gründe genannt. Der Umsatz sank leicht um 1,5% auf 390 CHF, während der EBIT deutlich um 34% auf 27 Mio zurückfiel. Investitionskosten und Massnahmen zur Effizienzsteigerung hätten hier das Ergebnis belastet.

Künftig rund 50% des Konzerngewinns als Dividende
Für die weitere Entwicklung ist das Management optimistisch. Für 2015 wird zu konstanten Wechselkursen eine Zunahme des Bestellungseingangs um rund 10% und ein Umsatzwachstum von rund 5% erwartet. Allerdings wird ein negativer Währungseffekt von rund 11 bis 12% auf die beiden Werte angenommen. Die EBITDA-Marge werde derweil auf Vorjahresniveau liegen.

Die Währungsbewegungen in Folge des SNB-Entscheides hätten auf Oerlikon jedoch nur einen sehr beschränkten Einfluss und betreffen vor allem Translationseffekte, betonte Finanzchef Jürg Fedier. «Wir haben eine nur kleine Kostenbasis in Schweizer Franken und verfügen über ein sehr ausgewogenes natürliches Hedging, auch in anderen Währungen als dem Euro».

Die Zuversicht des Unternehmens spiegele sich auch in der Anhebung der Ausschüttungsquote wieder, betonte Fedier weiter. Neu sollen künftig rund 50% des Gewinns ausgeschüttet werden, statt bisher 40%. Die Dividende für 2014 steigt unterdessen um +11% auf 0,30 CHF. Das entspreche rund 42% des Gewinns, so Fedier.

Die Analysten werten die Zahlen als robust, hatten sich beim Ausblick in Bezug auf die Profitabilität aber mehr versprochen. Die Oerlikon-Aktien geben in einem zurückhaltenden Gesamtmarkt aktuell um 1,6% auf 12,05 CHF ab. (awp/mc/upd/ps)

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