Deutsche Wirtschaft 2014 um 1,6 Prozent gewachsen
Wiesbaden – Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr wegen eines starken Schlussquartals stärker gewachsen als zunächst angenommen. Das Statistische Bundesamt erhöhte am Dienstag seine ursprüngliche Schätzung des Wirtschaftswachstums für das Gesamtjahr von zunächst 1,5 auf 1,6 Prozent. Im vierten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,7 Prozent zum Vorquartal gewachsen, teilte das Bundesamt nach endgültigen Daten mit und bestätigte damit wie erwartet eine erste Schätzung.
Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die grösste europäische Volkswirtschaft im vierten Quartal – wie bereits in einer ersten Schätzung gemeldet – um 1,6 Prozent. Positive Impulse seien vor allem von den privaten Haushalten gekommen, die ihre Konsumausgaben um 0,8 Prozent erhöhten.
Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank verwies auch auf einen Anstieg der Investitionen als Wachstumstreiber. «Auch die deutschen Unternehmen zeigen sich in guter Laune und nehmen Geld für neue Maschinen und Erweiterungsinvestitionen in die Hand,» kommentierte der Experte. In der Bauwirtschaft lagen die Investitionen laut Bundesamt im Schlussquartal mit einem Zuwachs von 2,1 Prozent deutlich höher als im dritten Quartal.
Starker privater Konsum sorgt für neuen Schwung
Die Konsumausgaben des Staates nahmen im vierten Quartal um 0,2 Prozent zum Vorquartal zu. Auch für den Haushaltsüberschuss des deutschen Staats revidierte das Bundesamt am Dienstag eine erste Schätzung. Der Finanzierungsüberschuss betrug demnach 0,6 Prozent der Wirtschaftsleistung statt wie in der Januarschätzung angenommen 0,4 Prozent.
Mitte des vergangenen Jahres war die deutsche Wirtschaft vor allem wegen der russischen Aggression in der Ukraine in eine Wachstumsschwäche gerutscht. Gegen Ende des Jahres sorgte wegen der hohen Beschäftigung der starke private Konsum für neuen Schwung. Momentan bringen auch ein schwacher Euro sowie die stark gefallenen Ölpreisen bessere Aussichten für deutsche Unternehmen. (awp/mc/upd/ps)