Trittbrettfahrer-Start-ups nutzen bestehende Ideen

Trittbrettfahrer-Start-ups nutzen bestehende Ideen
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(Bild: lassedesignen – Fotolia.com)

San Francisco – Start-ups, die selbst an ein erfolgreiches Unternehmen gekoppelt sind, werden vom Markt gerne gesehen. Solche Firmen versuchen mit ihren Geschäftsmodellen Zusatzservices oder Produkte für das Basisunternehmen bereitzustellen. «Es ist ungefähr so, wie es in den 1990er-Jahren war, als viele kleine Software-Unternehmen Produkte und Dienstleistungen rund um Microsoft Windows entwickelt haben», sagt Steve Blank von der University of California.

Start-ups als Vorbilder
Heute tummelt sich rund um Neugründungen wie Uber oder Airbnb sich eine Schar von Unternehmen. Im Falle der Buchungs- und Vermittlungsplattform Airbnb sind es Start-ups wie Guesty, Keycafe oder Proprly um nur einige zu nennen. Sie alle wollen mit der Mutterplattform nicht in Konkurrenz treten, sondern mit Dienstleistungen, die auch dem Basisunternehmen zugute kommen, punkten.

«Menschen könnten von uns glauben, dass wir nur Trittbrettfahrer sind, aber ich sehe das anders», so Amiad Soto, Gründer von Guesty, ein israelisches Start-up, das Management-Tools für Airbnb-Vermieter bereitstellt. «Wir helfen Airbnb zu wachsen und beständig zu bleiben.» Die Geschwindigkeit, mit der sich Firmen an andere anhängen, ist heute höher als je zuvor.

«Früher war es so, dass man ein etabliertes Unternehmen sein musste, bevor irgend jemand bereit gewesen wäre, ein verknüpftes Unternehmen zu gründen», unterstreicht Ethan Kurzweil von Bessemer Venture Partners. Stattdessen seien die Unternehmen heute, wie die beiden Fälle Airbnb oder Uber verdeutlichen, selbst noch nicht lange Start-ups.

Hohes Investmentrisiko
Wenn man bedenkt, dass schon Jungunternehmen risikoreich für Investoren sind, so sind es derivative Start-ups umso mehr. «Es ist einfach wie eine Risikoverdopplung», sagt Felda Hardymon, Professor der Harvard Business School. «Sogar wenn man ein tolles Produkt entwickelt, ist der Erfolg vom Basisunternehmen abhängig.» Daher stellt sich bei der Firmengründung laut Hunter Walk von der Venturefirma Homebrow die Frage, ob man nur auf eine Plattform setzen soll oder gleich auf den gesamten Markt.

Derivative Start-ups haben vor allem für Investoren eine grosse Anziehungskraft, die es vermisst haben, rechtzeitig in Start-ups wie Uber zu Investieren, das nur fünf Jahren nach der Gründung mit 40 Mrd. Dollar bewertet wird. Fabrice Grinda war einer derjenigen, die es bereuten, nicht in Uber eingestiegen zu sein.

Breeze hat Grinda die Möglichkeit gegeben, durch die Hintertür von Ubers Wachstum zu profitieren. Das Start-up least für 195 Dollar pro Woche Autos an Uber-Fahrer. Grinda investierte 2014 rund 100.000 Dollar in das Unternehmen. Seitdem hat die Firma insgesamt eine Mio. Dollar einsammeln können und beschäftigt mittlerweile 30 Mitarbeiter. (pte/mc/ps)

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