Resistente Malaria bedroht Weltgesundheit stark

Resistente Malaria bedroht Weltgesundheit stark
Anopheles-Mücke, hauptsächlichste Übertragerin von Malaria.

Anopheles-Mücke, hauptsächlichste Übertragerin von Malaria.

Bangkok – Arzneimittelresistente Malaria hat ein Wissenschaftlerteam unter der Leitung der Mahidol University an der Grenze von Myanmar zu Indien nachgewiesen. Das bedeutet laut der in «Lancet Infectious Diseases» veröffentlichten Studie eine enorme Bedrohung für die Weltgesundheit. Die Widerstandsfähigkeit des Malariaparasiten gegen die Wirkung des Medikaments Artemisinin breitet sich seit dem ersten Auftreten in Südostasien weiter aus.

Ausbreitung wahrscheinlich
Die Resistenz ist nun bereits kurz davor, sich auf Indien auszubreiten. Laut Experten wie Philippe Guerin vom Worldwide Antimalarial Resistance Network ist diese Entwicklung alarmierend. Die Todesfälle durch diese Krankheit haben sich seit dem Jahr 2000 fast halbiert. Derzeit sterben rund 584.000 Menschen an der Folge einer Infektion.

Die Resistenz gegen das bisherige Mittel Artemisinin bedroht jetzt alle bisher erreichten Fortschritte. Sie wurde bisher in Kambodscha, Laos, Thailand, Vietnam und Myanmar nachgewiesen. Bluttests von 940 Malariapatienten aus 55 Orten in Myanmar haben zudem gezeigt, dass diese Resistenz im Land weit verbreitet ist. Betroffen ist auch die Region Sagaing, die nur 25 Kilometer von der indischen Grenze entfernt ist.

Studienautor Charles Woodrow von der Mahidol-Oxford Tropical Medicine Research Unit nach stellt die Resistenz so nahe an der Grenze zu Indien eine Bedrohung dar. In Zukunft sei mit einer Ausbreitung zu rechnen. Artemisinin wird normalerweise als Teil einer Kombinationstherapie verabreicht. Am Anfang wird es dem anderen Medikament laut Woodrow noch gelingen, die Wirksamkeit dieses Ansatzes aufrechtzuerhalten. Die Resistenz wird jedoch unvermeidlich zu einem Scheitern führen.

Südostasien und Afrika im Blick
Eine ähnliche Entwicklung hat es in der Vergangenheit bereits einmal gegeben. Das Medikament Chloroquin hat wahrscheinlich hunderten Mio. Menschen das Leben gerettet. Die Resistenz gegen dieses Medikament wurde 1957 an der Grenze zwischen Kambodscha und Thailand nachgewiesen. Sie breitete sich weltweit aus und erreichte 17 Jahre später Afrika. Derzeit gibt es in Afrika keine Hinweise auf eine Resistenz gegen Artemisinin. Es bestehen jedoch Bedenken, dass die Geschichte sich wiederholen könnte.

Südostasien wurde mit der Zunahme von Resistenzen gegen Chloroquin und Artemisinin in Zusammenhang gebracht. Dafür ist hauptsächlich verantwortlich, dass die natürliche Immunität gegen die Krankheit geringer ist als in Afrika. Daher sind die verabreichten Medikamente von entscheidender Bedeutung.

In Afrika tritt die Krankheit jedoch weit häufiger auf. Wiederholte Infektionen sind so verbreitet, dass die Betroffenen eine gewisse Immunität entwickeln. Das bedeutet, dass das Immunsystem und die Medikamente gegen die Krankheit ankämpfen. Damit wird jedoch Südostasien zu einer Region, die es dem Parasiten leichter macht, eine Resistenz zu entwickeln. (pte/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar