Also erwartet 2015 Marktwachstum von 2,8 Prozent
Gustavo Möller-Hergt, CEO ALSO Holding. (Foto: Also Holding)
Emmen – Also will im laufenden Jahr mindestens mit dem Markt wachsen. Auf quantitative Mittelfristziele will sich das Management des IT-Logistik- und Dienstleistungsunternehmen hingegen nicht mehr festlegen. Bestätigt wird die Akquisitions- und die Dividendenpolitik.
Die Eckwerte 2014 waren schon bekannt, deshalb interessierte am Dienstag vor allem der Ausblick auf das laufende Jahr: Also-CEO Gustavo Möller-Hergt gab an der Bilanzmedienkonferenz jedoch keine detaillierte Prognose ab. Der Umsatz solle 2015 «mindestens» im Rahmen des Gesamtmarkts zulegen und das Ergebnis sich «substantiell» verbessern, sagte er.
Das Marktwachstum wird jedoch laut den Auguren bescheiden ausfallen. Die aktuellen Prognosen rechneten für den Zielmarkt mit einem «nicht so tollen» Plus von 2,8%, sagte der CEO.
2014 hinter Marktwachstum
2014 blieb Also hinter dem Gesamtmarkt zurück. Um Akquisitionen bereinigt hätte das Plus nur 3,9% ausgemacht, gestand Möller-Hergt ein. Der Markt sei derweil um 5,4% gewachsen. Inklusive Übernahmen – insbesondere jener von Alpha International (Vertrieb von Druckerverbrauchsmaterialien) – stieg der Umsatz jedoch um 11% auf 7,24 Mrd EUR.
Produkte rund ums Smartphone und Notebooks hätten sich gut absetzen lassen, der Verkauf von Tablets, Servern und Kameras habe hingegen geharzt, hiess es dazu.
Höhere Gewinnzahlen
Deutliche Fortschritte machte Also beim Ergebnis. Der EBITDA stieg um 9,2% auf 123,9 Mio EUR, der Gewinn vor Steuern (EBT) um 13% auf 81,9 Mio EUR und der Konzerngewinn gar um 22% auf 60,9 Mio EUR. Bei der Präsentation der Neunmonats-Resultate war noch ein Reingewinn von 50 Mio bis 55 Mio EUR in Aussicht gestellt worden. Die Kosten zu senken, sei bei Also ein Dauerthema, begründete der CEO die Verbesserungen.
Auch bei den Gewinnzahlen wirkten sich die Akquisitionen aus. Laut Möller-Hergt hätte sich das Plus auf Stufe Reingewinn ohne die Grossakquisition von Alpha International auf 14% belaufen.
Die Aktionäre können nun mit einer rekordhohen Dividende von 1,60 CHF pro Papier (Vorjahr 1,40 CHF) rechnen. Bestätigt wurde ausserdem die Ausschüttungspolitik: So strebt das Unternehmen weiterhin eine Payout-Ratio von 25% bis 35% an.
Keine Mittelfristziele
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Also die gesetzten Mittelfristziele erreicht. Neue gibt es trotzdem keine, wie der CEO sagte. «Wir machen nur noch qualitative Aussagen», so Möller-Hergt. So werde sich die Stossrichtung von Also, mehr beratungsintensive Servicedienstleistungen anzubieten, mittelfristig positiv auf die Marge auswirken.
Also sieht sich ohnehin längst nicht mehr als reinen Logistiker, der Päckchen von A nach B transportiert. «Wir sind ein Business-to-Business-Handelsplatz», sagte CEO Möller-Hergt.
Akquisitionen: Fokus auf Europa
Zum Wachstumsplan von Also zählen weiterhin auch Akquisitionen. «Es gibt viele weisse Flecken, und die Erde ist gross», so der CEO. Er will dabei aber nur in Märkte mit Wachstumspotenzial investieren. Die Priorität liegt dabei auf Europa, wie er durchblicken liess. Er denke insbesondere an Länder in Osteuropa und an die Türkei. Italien sei hingegen kein Thema. Heute ist Also neben der Schweiz in Deutschland, Frankreich, Holland, Österreich, Skandinavien und den baltischen Ländern tätig.
Keine grossen Sorgen macht sich Also wegen der Frankenstärke. «Wir haben nur 10% des Geschäftes hier», sagte der Konzernchef. Die neue Währungssituation werde sich auch nicht direkt auf den Personalbestand in der Schweiz auswirken. «Wir sind aber ständig am Optimieren, unabhängig vom Wechselkurs», so der CEO. Aktuell beschäftigt das Unternehmen in der Schweiz gut 450 der gut 3’800 Mitarbeiter.
Von Analysten wurden die Margenverbesserungen gelobt und die Chancen für Also als intakt bewertet, einen führenden ICT-Marktplatz in Europa zu schaffen. An der Börse legen die Also-Papiere am Dienstag bis gegen 14.10 Uhr bei geringem Volumen um 0,9% zu. (awp/mc/upd/ps)